Die Behauptung

„Tagesschau“-Screenshots mit Nachrichten über eine „neue Amazon-Plattform“ kursieren in sozialen Medien.

Unser Fazit

Bei den kursierenden Bildern handelt es sich um digitale Fälschungen. Weder die „Tagesschau“ noch Jeff Bezos sind in der behaupteten Weise involviert.

Die verbreitete Behauptung

In sozialen Netzwerken, insbesondere auf Facebook, kursieren angebliche Screenshots der „Tagesschau“, die Susanne Daubner beim Verlesen von Nachrichten über eine „neue Amazon-Plattform“ und ein „neues Programm“ zeigen. Die Bilder suggerieren, dass Jeff Bezos Gerüchte bestätigt habe. Diese digital manipulierten Bilder nutzen das Vertrauen in die Seriosität der „Tagesschau“, um die Glaubwürdigkeit der erfundenen Meldungen zu erhöhen. Die Authentizität dieser Screenshots wird angezweifelt, da sie Merkmale aufweisen, die nicht dem üblichen Erscheinungsbild der „Tagesschau“ entsprechen.

Der Faktencheck zum Tagesschau-Bild

Die Überprüfung ergibt, dass es sich bei den Screenshots um Fälschungen handelt. Die „Tagesschau“ hat keinen der abgebildeten Beiträge veröffentlicht. Zudem hat Jeff Bezos den Vorstandsvorsitz bei Amazon bereits im Juli 2021 abgegeben, was die Behauptungen über ihn noch unglaubwürdiger macht. Eine Recherche zeigt, dass weder die Schriftarten noch der Stil der Bilder mit denen der „Tagesschau“ übereinstimmen. Zudem stammt eines der Bilder ursprünglich aus der „New York Times“ und wurde für die Montage zweckentfremdet. Die Bilder von Susanne Daubner sind echt, wurden aber mit anderen Bildern und Texten kombiniert, die in der Sendung nicht gezeigt wurden.

Was wir herausgefunden haben

Bei den im Umlauf befindlichen Bildern handelt es sich um eindeutige Fälschungen, die darauf abzielen, die Glaubwürdigkeit der „Tagesschau“ auszunutzen, um falsche Nachrichten zu verbreiten. Die Verwendung echter Bilder von Susanne Daubner in Kombination mit erfundenen Inhalten ist eine gängige Technik, um die Täuschung glaubwürdiger zu machen. Diese Fälschungen haben keine Grundlage in der tatsächlichen Berichterstattung der „Tagesschau“ oder den Aussagen von Jeff Bezos.

Beispiele für Betrugserkennung

Um die Erkennung gefälschter Screenshots zu veranschaulichen, können konkrete Beispiele sehr hilfreich sein. Stellen Sie sich vor, Sie sehen einen Screenshot, der vorgibt, von einer vertrauenswürdigen Nachrichtenquelle wie der „Tagesschau“ zu stammen. Ein erstes Warnsignal für eine Fälschung könnte eine ungewöhnliche Schriftart sein, die nicht dem typischen Erscheinungsbild der Tagesschau entspricht. Echte Screenshots verwenden konsistente, wiedererkennbare Schriftarten für Überschriften und Fließtext. Ein zweites Indiz könnte die Qualität und Platzierung von Logos oder grafischen Elementen sein; offizielle Bilder weisen eine hohe Bildqualität auf und platzieren Logos an bestimmten, ausgewogenen Positionen.

Darüber hinaus sollten Unstimmigkeiten in der Formatierung, wie z.B. die Positionierung von Datum und Uhrzeit oder die Anordnung von Textelementen, genau untersucht werden. Authentische Nachrichtenquellen befolgen strenge Richtlinien für die Gestaltung ihrer Inhalte. Durch das Aufzeigen solcher Beispiele, ergänzt durch visuelle Vergleiche von echten und gefälschten Screenshots, können Leserinnen und Leser lernen, die subtilen, aber signifikanten Unterschiede zu erkennen, die auf eine Fälschung hindeuten. Dieses Wissen stärkt die Medienkompetenz und schärft das Bewusstsein für eine kritische Auseinandersetzung mit Online-Inhalten.

Handlungsempfehlungen bei Verdacht

Wenn der Verdacht besteht, dass ein Bild oder eine Nachricht gefälscht sein könnte, ist es wichtig, proaktiv zu handeln, um die Authentizität zu überprüfen. Ein erster Schritt sollte sein, direkt die offizielle Website oder die sozialen Medien der vermeintlichen Quelle zu besuchen, um nach der spezifischen Nachricht oder dem Bild zu suchen. Offizielle Quellen aktualisieren ihre Inhalte regelmäßig und bieten daher eine zuverlässige Referenz. Ist die betreffende Information dort nicht zu finden, erhöht dies den Verdacht einer Fälschung.

Auch die Nutzung von Faktencheck-Websites wie unserer, die sich auf die Überprüfung solcher Inhalte spezialisiert haben, kann wertvolle Hinweise liefern. Diese Seiten dokumentieren oft bekannte Fälschungen und bieten detaillierte Analysen zur Entlarvung von Desinformation. Darüber hinaus ist es ratsam, die Reverse-Image-Suche von Suchmaschinen zu nutzen, um den Ursprung eines verdächtigen Bildes zu ermitteln. Dies kann Aufschluss darüber geben, ob das Bild bereits in einem anderen Kontext oder zu einem früheren Zeitpunkt verwendet wurde. Im Zweifelsfall ist es ratsam, das Bild nicht weiterzuverbreiten und den Inhalt über vertrauenswürdige Kanäle zu melden. Durch die Befolgung dieser Schritte trägt jeder Einzelne dazu bei, die Verbreitung von Falschinformationen einzudämmen und eine informierte Öffentlichkeit zu fördern.

Fragen und Antworten zum Thema Fake News

Frage 1: Wie erkennt man gefälschte Nachrichten-Screenshots?
Antwort 1: Achten Sie auf Unstimmigkeiten wie Schriftart, Stil und inhaltliche Fehler, die nicht zur Quelle passen.

Frage 2: Werden seriöse Marken oft für Betrügereien im Internet missbraucht?
Antwort 2: Ja, Betrüger nutzen das Vertrauen in bekannte Marken, um ihre Glaubwürdigkeit zu erhöhen.

Frage 3: Hat Jeff Bezos kürzlich Gerüchte über Amazon bestätigt?
Antwort 3: Nein, Jeff Bezos ist nicht mehr CEO von Amazon und die zitierten „Bestätigungen“ sind frei erfunden.

Frage 4: Kann man sich vor solchen Betrügereien schützen?
Antwort 4: Ja, indem man kritisch bleibt, Quellen überprüft und verdächtige Inhalte meldet.

Frage 5: Was tun, wenn man Opfer eines Betrugs geworden ist?
Antwort 5: Die betroffenen Plattformen und gegebenenfalls die Polizei informieren.

Fazit

Seien Sie wachsam gegenüber Inhalten, die in sozialen Medien geteilt werden, insbesondere wenn bekannte Marken oder Personen zitiert werden. Überprüfen Sie Informationen immer anhand seriöser Quellen, bevor Sie sie weitergeben. Falsche Informationen können nicht nur irreführend sein, sondern auch dem Ruf von Personen und Institutionen schaden. Die kritische Überprüfung von Quellen ist unerlässlich, um sich vor Betrug zu schützen.

Quelle: dpa

Abonnieren Sie unseren Newsletter, um auf dem Laufenden zu bleiben. Erkunden Sie auch unser umfangreiches Medienbildungsangebot.

Das könnte Sie auch interessieren:
RKI-Files Skandal? Ein Faktencheck
Sind Mikrowellen wirklich gesundheitsschädlich?
Charlie Hebdo: Gefälschtes Macron-Cover

Unsere virtuelle Faktencheck-Bewertungsskala: Bei der Überprüfung von Fakten, in der Kategorie der „Faktenchecks„, nutzen wir eine klare Bewertungsskala, um die Zuverlässigkeit der Informationen zu klassifizieren. Hier eine kurze Erläuterung unserer Kategorien:

  • Rot (Falsch/Irreführend): Markiert Informationen, die definitiv falsch oder irreführend sind.
  • Gelb (Vorsicht/Unbewiesen/Fehlender Kontext/Satire): Für Inhalte, deren Wahrheitsgehalt unklar ist, die mehr Kontext benötigen oder satirisch sind.
  • Grün (Wahr): Zeigt an, dass Informationen sorgfältig geprüft und als wahr bestätigt wurden.

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Mehr von Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)