Nach Facebook und Instagram schmeißt auch YouTube verschwörerische Inhalte, insbesondere von QAnon, von seiner Plattform und löschte zehntausende Videos.

QAnon ist ein Name, der in der letzten Zeit immer wieder zu hören ist. Gemeint ist damit eine Verschwörungs-Bewegung, die ihren Ursprung auf der Plattform 4chan hat, wie wir bereits berichteten. Wer wirklich dahinter steckt ist noch unklar, doch fing es mit dem Autor mit Nicknamen „Q“ an. Dieser behauptete unter anderem, dass ein elitärer Geheimbund Kinder in Kellern und Tunnelsystem gefangen hält, ihr Blut abnimmt, um damit das künstliche Verjüngungsmittel „Adrenochrome“ herzustellen. Zu dem Geheimbund gehören demnach die Partei der US-Demokraten, damit Hilary Clinton und der jüdische Zirkel. In diesem absurden Szenario gilt für die QAnon-Anhänger Trump als Held, der gegen das Böse antritt.

Die Verschwörungslügen haben sich seitdem nicht nur ausgebreitet, sondern auch in unterschiedliche inhaltliche Richtungen entwickelt. Eine der zentralen Behauptungen im Vorfeld des Wahlkampfes beruht darauf, dass es eine Verschwörung gegen Trump im US-Regierungsapparat gebe. Der US-Präsident hat laut Zeit Online bei einem Wahlkampfauftritt im August gesagt, er wisse zwar nicht wer QAnon ist, aber es seien „Leute, die unser Land lieben.“

Social Media als Hauptverbreiter von Verschwörungslügen

Mit der Corona-Krise erhielt auch QAnon einiges an Aufwind. In zahlreichen Kanälen wurden die Verschwörungslügen verbreitet. So auch auf Social Media. Facebook reagierte bereits auf die Ausbreitung der Bewegung. In einem ersten Anlauf ging es dabei nur um die Inhalte, die Gewalt propagierten. Seit vergangener Woche werden auch alle anderen Postings, die in Verbindung mit QAnon stehen gesperrt. Laut Netzpolitik.org lässt sich damit aber nicht die Verantwortung ausblenden, die Facebook und Co. jahrelang in der Ausbreitung oftmals gewaltbereiter Verschwörungsgruppierungen hatte. Nicht zuletzt wurden Nutzer*Innen solche Gruppen aktiv vorgeschlagen.

Nun reagiert also auch Youtube. Laut Spiegel, erklärte das Unternehmen, es werde weiter gegen Inhalte vorgehen, die einzelne Menschen und Gruppen von Verschwörungslügen zu überzeugen versuchen. Auch dürfen Personen in Videos nicht mehr als Unterstützer*Innen von Verschwörungsbewegungen wie QAnon dargestellt werden.

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