Fake-News-Kampagnen
Artikelbild: Shutterstock / Von Bartolomiej Pietrzyk

Chinas Fehlinformationen sind deutlich ineffektiver als Russlands, da China nur auf das eigene Image bedacht ist.

Fake-News-Kampagnen von autoritären Staaten funktionieren besser, wenn sie im Ausland Verwirrung stiften, als dass sie das eigene Image verbessern sollen. Zu diesem Schluss kommt der Politikwissenschaftler Haifeng Huang von der University of California at Merced. Als Beispiel nennt er China, dessen Kampagnen wesentlich ineffektiver sind als die von Russland.

„China ist viel primitiver bei seinen Methoden. Außerdem ist das Ziel ein anderes. China geht es mehr um Selbstverteidigung, Russland zielt auf Ereignisse im Ausland. Das Ziel von China ist es, den westlichen Diskurs über das Geschehen in China zu beeinflussen.“

erklärt Huang im Interview mit „Quartz“. Russische Fehlinformationen würden aufgrund der Konzentration auf Themen von anderen Ländern deutlich seltener entlarvt.

Chinas Taktik schnell durchschaut

Huang untersucht in seiner Forschung, wie Meinungsbildung in autoritären Systemen funktioniert. Er hat die Methoden beobachtet, die mit der Volksrepublik verbundene Akteure anwendeten, um Fehlinformationen über die Proteste in Hongkong zu verbreiten. Unter anderem wurde die Taktik verwendet, alte, etablierte Twitter-Accounts zu kaufen und für Fake News zu verwenden, was schnell durchschaut wurde (pressetext berichtete).

Nur innerhalb von China ist die staatliche Propaganda erfolgreich. Russland dagegen gilt seit den Fake-News-Kampagnen in Verbindung mit der US-Wahl 2016 als äußerst geschickt bei der Manipulation von Meinungen über soziale Medien. „Sie kennen die Probleme in der US-Gesellschaft, deswegen konnten sie sich in den Diskurs einbringen“, meint Huang.

[mk_ad]

Russen-Fake-News machen Westen zynisch

Während Russland verstehe, wie andere Länder ticken, scheitere China, weil seine Kampagnen die gleichen Methoden verwenden wie im Inland, um die Meinung im Ausland zu manipulieren. Die chinesischen Fake News hätten wenig Effekt, weil sie sofort als unglaubwürdig gelten. Dagegen zeigen russische Fehlinformationen sogar, wenn sie entlarvt werden noch eine Wirkung, da Seher dadurch zynisch und von Medien enttäuscht werden. Genau darauf ziele die russische Regierung mit ihren Kampagnen ab.

Da China sich laut Huang wenig Mühe gibt, seine Methoden zu verbessern, werden die Kampagnen den westlichen Diskurs nicht manipulieren können. „Die Menschen, die an den Kampagnen teilnehmen, wollen lieber ihre Vorgesetzten mit sichtbaren Zahlen zufriedenstellen, wie beispielsweise die Zahl der Tweets oder Follower, egal ob diese echt sind oder nicht. Auf Effektivität achten sie gar nicht“, so der Forscher.

Quelle: pressetext
Artikelbild: Shutterstock / Von Bartolomiej Pietrzyk

Auch interessant:

Unterstützen

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.