Betrug im Anwaltsmantel: Warnung vor Scheinkanzleien

Ein 68-jähriger Mann erstattete Anzeige wegen versuchten Betruges unter dem Deckmantel der „Rechtsanwaltskanzlei Dr. Müller & Kollegen“ aus Bad Abbach. Das Schreiben, das auf den ersten Blick den Anschein eines seriösen Anwaltsschreibens erweckte, entpuppte sich schnell als betrügerisch. Bei genauerem Hinsehen stellte sich jedoch heraus, dass weder die Kanzlei noch Dr. Müller selbst im Anwaltsregister eingetragen waren.

Die Masche: Falsche Versprechungen und Vorauszahlungen

Die Betrüger wenden eine raffinierte Strategie an: Sie kontaktieren ihre Opfer mit der Behauptung, ihnen stehe eine Erbschaft oder eine andere Zahlung zu. In jenem Schreiben, das wir von einem Nutzer zugesendet bekamen, handelt es sich um eine „Rückerstattung für Personen, die durch betrügerische Überweisungsmethoden wie Western Union und andere Zahlungsoptionen veranlasst wurden.“ – Die Beauftragung des vermeintlichen Rechtsanwalts sei über das Justizministerium erfolgt, nachdem es ein Urteil vom 23.11.2023 vom „Internationalen Gericht in Florida“ dazu gegeben hätte.

Um die vermeintliche Summe zu erhalten, sollen jedoch zunächst verschiedene Gebühren im Voraus bezahlt werden. Wer darauf eingeht, sieht das versprochene Geld nie und bleibt auf den Kosten sitzen.

Dieser Fall ist kein Einzelfall, sondern Teil einer größeren Entwicklung, bei der Betrüger die Identität von Anwälten missbrauchen, um Glaubwürdigkeit vorzutäuschen und Menschen um ihr Geld zu bringen.

Wie erkennt man gefälschte Anwaltsschreiben?

Um sich vor solchen Betrugsversuchen zu schützen, ist es wichtig, auf bestimmte Warnsignale zu achten. Dazu gehören:

• Ungereimtheiten in der Adressierung,
• Rechtschreib- und Grammatikfehler,
• die Aufforderung zur Vorabüberweisung von Gebühren
• und die Abwesenheit des Namens in offiziellen Registern.

Eine schnelle Überprüfung dieser Details kann bereits ausreichen, um einen Betrugsversuch zu entlarven.

Fragen und Antworten zum Betrug durch Scheinkanzleien:

Frage 1: Wie kann man sich vor Betrug durch Scheinkanzleien schützen?
Antwort 1: Indem man die Legitimität der Kanzlei überprüft, keine Vorauszahlungen leistet und bei Verdacht Anzeige erstattet.

Frage 2: Was sollte man tun, wenn man ein solches Schreiben erhält?
Antwort 2: Nicht darauf reagieren, keine persönlichen Informationen preisgeben und den Fall den Behörden melden.

Frage 3: Sind solche Betrugsfälle häufig?
Antwort 3: Ja, leider nehmen Betrugsfälle unter Missbrauch der Identität von Rechtsanwälten zu.

Frage 4: Wie erkennen die Betrüger ihre Opfer?
Antwort 4: Oft durch zufällige Auswahl oder durch zuvor gesammelte Daten aus anderen Quellen.

Frage 5: Was passiert, wenn jemand auf den Betrug hereinfällt?
Antwort 5: Die Betroffenen verlieren Geld durch Vorauszahlungen und erhalten nie die versprochene Summe.

Fazit

Dieser Betrugsversuch unterstreicht die Notwendigkeit, wachsam zu sein und die Echtheit von Anwaltsschreiben kritisch zu hinterfragen. Der Betrug mit gefälschten Anwaltsschreiben ist eine ernstzunehmende Bedrohung, die kostspielige Folgen haben kann. Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit über solche Betrugsversuche informiert ist und weiß, wie sie sich davor schützen kann.

Seien Sie stets kritisch, prüfen Sie die Glaubwürdigkeit von Briefen und zögern Sie nicht, bei Verdachtsmomenten die Hilfe offizieller Stellen in Anspruch zu nehmen.

Quelle: Oberpfalz aktuell, Polizei Cham

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