Digital Services Act: Hass und Hetze im Netz auf dem Prüfstand

Der Digital Services Act (DSA) macht sich auf den Weg, die dunklen Ecken des Netzes zu säubern.

Autor: Claudia Spiess

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Ein entscheidender Schritt für ein gereinigtes Internet: Der Digital Services Act (DSA)

Bislang glich das Internet oft einem gesetzlosen Wilden Westen, in dem Hass und Hetze ungehindert wuchern konnten. Doch nun tritt ein neues Gesetz in Kraft, das die Wende bringen soll: der Digital Services Act (DSA).
Ein ambitionierter Schritt, der nicht nur den virtuellen Raum sicherer machen soll, sondern auch für politische Kontroversen sorgen wird.

Die Bühne für Hass schrumpft

In einer Zeit, in der das World Wide Web zu einem festen Bestandteil unseres Lebens geworden ist, ist es unerlässlich, die Schattenseiten des Internets zu beseitigen. Genau hier setzt der Digital Services Act (DSA) der Europäischen Union an. Bereits vor einem Jahr haben sich die Mitgliedsstaaten geeinigt, nun ziehen auch das Europäische Parlament und die Kommission an einem Strang. Margrethe Vestager, damals noch EU-Kommissarin für Digitales, betont die Dringlichkeit der Umsetzung des Gesetzes. Ohne klare Umsetzung sei das Gesetz ein stumpfes Schwert.

Online-Hass unter Beobachtung

Die Zeit der Straflosigkeit für Hass und Hetze im Netz soll vorbei sein. Der Digital Services Act (DSA) sieht vor, dass rechtswidrige Inhalte schneller aus dem Netz verschwinden. Nutzer haben die Möglichkeit, von Online-Plattformen die Löschung von rechtswidrigen Inhalten zu verlangen, damit diese strafrechtlich verfolgt werden können.

Das Gesetz beschränkt sich aber nicht nur darauf: Die Betreiber der Plattformen sind auch verpflichtet, verdächtige kriminelle Aktivitäten an die Behörden zu melden. Besonders streng sind die Regeln für große Internetplattformen, so genannte „Gatekeeper“. Diese umfassen Unternehmen mit mindestens 45 Millionen Nutzern in der EU und unterliegen einer verstärkten Aufsicht.

Verantwortung der „Gatekeeper“

Laut Brüsseler Kommission fallen 17 Anbieter in die Kategorie „Gatekeeper“, darunter Apple, Amazon, Google, TikTok und das ehemalige Twitter, jetzt „X“. Diese Unternehmen haben die Verantwortung, Minderjährige besonders zu schützen, vor allem vor kinderpornografischem Material. Sie müssen sich auch der psychologischen Auswirkungen der Internetnutzung auf Kinder bewusst sein und dafür sorgen, dass gezielte Werbung Kinder nicht mehr anspricht.

Insgesamt sollen die „Gatekeeper“ einen genauen Überblick über die verbreiteten Inhalte behalten, für mehr Transparenz sorgen und die Verbreitung von Fehlinformationen reduzieren. Die EU-Kommission fordert von ihnen Rechenschaft.

Kontroverse im Dienste der Demokratie

Während der Digital Services Act (DSA) als bahnbrechender Schritt zur Säuberung des Internets gesehen wird, gibt es auch kritische Stimmen. Patrick Breyer, Mitglied der Piratenpartei, warnt davor, dass Länder nun Inhalte löschen lassen könnten, die nur auf ihrem Territorium illegal sind, anderswo aber akzeptiert werden. Ein solches Szenario könnte zu europaweiten Konflikten führen. Die EU argumentiert jedoch, dass ein weniger hasserfülltes, menschlicheres und demokratischeres Internet diese möglichen Konflikte wert sei.

Strafen für Verstöße und ein Blick in die Zukunft

Der Digital Services Act (DSA) nimmt nicht nur die Plattformen, sondern auch die Unternehmen, die sie betreiben, stärker in die Pflicht. Verstöße gegen die neuen europäischen Regeln können empfindliche Bußgelder nach sich ziehen. Die genaue Definition eines Verstoßes und die Frage, wann Inhalte gelöscht werden müssen, sind jedoch Einzelfallentscheidungen, die gegebenenfalls vor Gericht ausgetragen werden. Diese Auseinandersetzungen könnten sich in die Länge ziehen, aber aus Brüsseler Sicht ist der Digital Services Act (DSA) ein wichtiger Schritt hin zu einem transparenteren und weniger von Hass geprägten Internet.

Fazit: Auf dem Weg zu einem gereinigten Netz

Auch wenn die Einführung des Digital Services Act (DSA) zweifellos politische und praktische Herausforderungen mit sich bringen wird, stellt sie doch einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem sichereren, faireren und demokratischeren Internet dar. Die Zeiten der Straflosigkeit für Hass im Netz könnten bald der Vergangenheit angehören und die „Gatekeeper“ der virtuellen Welt zur Verantwortung gezogen werden.

Das Netz, wie wir es kennen, wird sich verändern, und während Kontroversen unvermeidlich sind, ist die Aussicht auf ein sauberes und verantwortungsbewusstes Internet ein Ziel, das wir gemeinsam anstreben sollten.

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