Die Nachricht erscheint auf Ihrem Handy: Ihr ersehntes Paket kann wegen einer fehlenden Hausnummer nicht zugestellt werden. Eine harmlose Bitte, könnte man meinen, doch dahinter verbirgt sich eine raffinierte Masche von Betrügern.

Die angeblich „fehlende Hausnummer“

„Ihr Paket wurde zuruckgestellt, da auf dem Paket eine Hausnummer fehlt. (sic!)“ oder „Die Zustellung Ihres Pakets wurde aufgrund einer fehlenden Hausnummer auf dem Paket ausgesetzt.“ lauten die Informationen in den Nachrichten.

Die Nachrichten werden von verschiedenen Absendern übermittelt. Mal tarnen Betrüger den Absender als bekannte Unternehmen wie im Fall von „Zalando“, mal wird eine allgemeine Bezeichnung wie z.B. „infosms“ oder lediglich eine vermeintliche Absende-Nummer verwendet.

Über einen beigefügten Link soll man seine Daten aktualisieren, um die Zustellung erneut anzustoßen. Doch wenn Sie auf den Link in der Nachricht klicken, gelangen Sie auf eine gefälschte Seite, die jener eines echten Zustelldienstes täuschend ähnlich sieht.

Hier werden auch realistisch aussehende Sendungsnummern angezeigt. Doch wenn man hier genauer hinsieht, erkennt man, dass oft verschiedene Tracking-Nummern innerhalb eines Falls angezeigt werden. Das sollte Sie stutzig machen!

Screenshot gefälschte Post-Seite. Geben Sie hier keine Daten ein!
Screenshot gefälschte Post-Seite. Geben Sie hier keine Daten ein!

Die Seite verlangt umfangreiche persönliche Angaben.

Screenshot gefälschte Post-Seite. Geben Sie hier keine Daten ein!
Screenshot gefälschte Post-Seite. Geben Sie hier keine Daten ein!

Am Ende werden Sie sogar aufgefordert, einen kleinen Betrag für einen angeblichen erneuten Zustellversuch zu überweisen. Dabei werden auch Ihre Bank- oder Kreditkartendaten abgefragt. Diese landen direkt bei den Betrügern, wenn Sie diese Daten eingeben.

Kurz: Wer auf den angehängten Link klickt, öffnet Tür und Tor für Phishing-Attacken oder sogar Malware.

SMS-Kurzcodes: Täuschend echte Betrugswerkzeuge

Was früher echte Telefonnummern waren, sind heute oft SMS-Kurzcodes. Während Unternehmen diese für die Zusendung aktueller Angebote, Informationen oder auch Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen, verwenden Betrüger sie, um uns in die Irre zu führen. Fehlt in der Nachricht der Name des Zustellunternehmens, sollten die Alarmglocken läuten!

Warum URL-Shortener misstrauisch machen sollten

Ein weiteres Warnzeichen: Der Einsatz von URL-Shortenern. Seriöse Paketdienste verwenden diese verkürzten Links selten, es sei denn, es handelt sich um bekannte, eigene Kurz-URLs. Ein fremder URL-Shortener, insbesondere wenn er auf eine obskure Website führt, sollte sofort misstrauisch machen.

Was tun, wenn es passiert ist?

Haben Sie eine solche SMS erhalten? Handeln Sie! Statt auf den Link zu klicken, gehen Sie auf die offizielle Website des Paketzustellers und geben Sie dort Ihre Sendungsnummer ein. Und nicht vergessen: Melden Sie diese SMS, um auch andere zu schützen.

Fazit: Das Smartphone als Festung

Dieser SMS-Betrug mit der angeblich fehlenden Hausnummer zeigt einmal mehr: Wir müssen immer auf der Hut sein. Jeder Link, jede Nachricht sollte kritisch hinterfragt werden. Denn ein kurzer Moment der Unachtsamkeit kann uns teuer zu stehen kommen.

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