Hypothese: Nikotin schützt gegen COVID-19
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Anhand einer französischen Studie wird untersucht, ob Nikotin eine schützende Wirkung gegen eine COVID-19 Infektion hat.
Rein biologisch sind Raucher gefährdeter, an COVID-19 zu erkranken, da die Lungen durch die ultrafeinen Partikel, den industriellen Lösungsmitteln und verschiedenen Reizstoffen ohnehin schon geschädigt sind. Eine französische Studie jedoch wirft die Hypothese auf, dass ausgerechnet Nikotin es dem neuen Coronavirus schwerer macht, sich festzusetzen.
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Ein beobachteter Trend
Bereits im März fiel Wissenschaftlern auf, dass man in einer Reihe chinesischer Studien bemerkenswert wenige Raucher unter den COVID-19 Fällen findet. Auch in einer Studie über rund 4.000 Fälle in New York zeigten sich, gemessen am Durchschnitt, signifikant weniger Raucher.
Am 20. April erschien eine Studie aus Frankreich, die die Beobachtungen bestätigte: Unter den Patienten fanden sich nur 5.3 Prozent Raucher, obwohl der Raucheranteil in Frankreich bei durchschnittlich 25.4 Prozent liegt.
Die Hypothese
Die Hypothese, welche am 21. April veröffentlicht wurde, lautet, dass eine bestimmte Substanz im Tabak, möglicherweise Nikotin, die SARS-CoV-2 Viren daran hindert, an die Zellen anzudocken. Deswegen sollen im Pariser Krankenhaus La Pitié-Salpêtrière bald Studien mit Nikotinpflastern beginnen, allerdings muss dafür die Gesundheitsbehörde noch grünes Licht geben.
Nun mit dem Rauchen anfangen?
Das ist das Falscheste, was man nun tun kann. Es sei noch einmal deutlich gesagt, dass es sich um eine Hypothese handelt, welche auf statistische Beobachten beruht. Auch jene klinischen Studien werden sehr vorsichtig angegangen, da man nicht vergessen darf, dass es sich bei Nikotin um ein Nervengift handelt, welches eine Suchtgefahr beinhaltet.
Deswegen werden nikotinische Wirkstoffe in der klinischen Studie, falls sie genehmigt wird, nur unter kontrollierten Bedingungen den Patienten verabreicht, um sicherzustellen, dass eine möglicherweise lindernde oder heilende Wirkung die eindeutigen Gefahren überwiegt.
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Fazit
Die statistischen Beobachtungen und Symptome wie der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns bei manchen Patienten sind gute Hinweise, dass ein Wirkstoff im Tabak die gleichen „Docking-Stellen“ der Zellen nutzt wie SARS-CoV-2, eine COVID-19 Erkrankung damit erschwert oder verhindert.
Dafür spricht auch paradoxerweise, dass Raucher bei einer Behandlung schwerere Symptome entwickeln – durch den Aufenthalt im Krankenhaus wird das Rauchen unterbunden, das Virus kann dann umso heftiger zuschlagen.
Allerdings ist dies auch ein Faktor, der noch gar nicht untersucht wurde: Wie willens sind Raucher, ein Krankenhaus aufzusuchen, wenn sie wissen, dass sie nicht rauchen können? Wie viele bleiben dann lieber daheim und vermeiden bei Symptomen einen Test? Auch das kann ein Faktor sein, warum so wenige Raucher unter den Kranken zu finden ist.
Die Hypothese ist sehr interessant und kann bei Erfolg einen großen Fortschritt darstellen – doch zum momentanen Zeitpunkt sollte man die Hoffnung noch nicht allzu hoch schrauben.
Artikelbild: Shutterstock / Von Sergii Sobolevskyi
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