Die Behauptung

Dokumente des Robert-Koch-Instituts (RKI) sollen belegen, dass Lockdowns schädlicher sind als Covid-19.

Unser Fazit

Die missverstandenen RKI-Dokumente beziehen sich speziell auf die Pandemiesituation in Afrika. Die dortigen Lockdown-Folgen betreffen vor allem die Versorgung mit anderen essentiellen medizinischen Leistungen.

Die verbreitete Behauptung

In den sozialen Medien kursiert ein Video, das auf Basis von durchgesickerten RKI-Protokollen behauptet, dass bereits im Dezember 2020 bekannt gewesen sei, dass Lockdowns schädlicher seien als das Coronavirus selbst. Diese Aussage wird im Kontext der politischen Entscheidungen in Deutschland diskutiert, wodurch der Eindruck entsteht, die deutsche Bundesregierung habe trotz dieser Erkenntnis einen Lockdown beschlossen. Diese Interpretation der Dokumente hält jedoch einer genauen Überprüfung nicht stand.

Facebook

Mit dem Laden des Beitrags akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Facebook.
Mehr erfahren

Beitrag laden

Der Faktencheck zu den Lockdowns

Tatsächlich bezieht sich die kritische Äußerung zu den Blockaden in den RKI-Papieren explizit auf die Situation in Afrika, wo die Auswirkungen der Blockaden insbesondere die Behandlung von Tuberkulose und Routineimpfungen betreffen und mit einem Anstieg der Kindersterblichkeit zu rechnen ist. Die explizite Erwähnung Afrikas in den Dokumenten verdeutlicht, dass die Diskussion um die Schädlichkeit von Ausgangssperren nicht in Bezug auf Deutschland geführt wurde, sondern auf die besondere Situation in afrikanischen Ländern abzielte.

Zudem stellt das Video den zeitlichen Ablauf der Ereignisse verzerrt dar. Die Entscheidung für einen Lockdown in Deutschland wurde auf Basis der damals vorliegenden Informationen getroffen und nicht auf Basis der im Video zitierten RKI-Sitzung. Darüber hinaus enthalten die zitierten RKI-Dokumente keine geheimen Informationen, sondern diskutieren öffentlich bekannte und zugängliche Daten und Studienergebnisse zu Covid-19 und den Impfstoffen.

Fazit der Faktenprüfung

Die Untersuchung zeigt, dass die Behauptungen im Video auf einer Fehlinterpretation der RKI-Dokumente beruhen. Die Dokumente beziehen sich auf eine spezifische Problematik in Afrika und können nicht ohne weiteres auf die Situation in Deutschland oder anderen Teilen der Welt übertragen werden. Die Analyse von Inhalt und Kontext der Dokumente liefert zudem keine Anhaltspunkte dafür, dass die Bundesregierung Entscheidungen wider besseres Wissen getroffen hat.

Fragen und Antworten zum RKI-Papier

Frage 1: Worauf beziehen sich die kritischen Äußerungen in den RKI-Dokumenten?
Antwort 1: Sie beziehen sich auf die negativen Auswirkungen von Blockaden in Afrika, insbesondere auf die Tuberkulosebehandlung und Routineimpfungen.

Frage 2: Wurde die Entscheidung für die Impfsperre in Deutschland auf der Grundlage der genannten RKI-Dokumente getroffen?
Antwort 2: Nein, die Entscheidung wurde aufgrund der damaligen Situation und Datenlage getroffen, unabhängig von den später diskutierten Dokumenten.

Frage 3: Enthalten die Dokumente des RKI geheime Informationen?
Antwort 3: Nein, es werden öffentlich bekannte und zugängliche Daten und Studienergebnisse diskutiert.

Frage 4: Belegen die RKI-Papiere eine fahrlässige Entscheidung der Bundesregierung?
Antwort 4: Nein, die Dokumente zeigen lediglich eine spezifische Sicht auf die Situation in Afrika und keine direkte Kritik an den Entscheidungen der Bundesregierung.

Frage 5: Wie sind solche Dokumente und Aussagen kritisch zu bewerten?
Antwort 5: Sie sollten im Kontext ihrer Entstehung und mit einem Verständnis für die spezifischen Umstände, auf die sie sich beziehen, betrachtet werden.

Fazit

Diese Analyse unterstreicht die Wichtigkeit einer genauen und kontextbezogenen Betrachtung von Dokumenten und Behauptungen, insbesondere in sozialen Medien. Leserinnen und Leser werden ermutigt, Informationen kritisch zu hinterfragen und auf verlässliche Quellen zurückzugreifen. Für weiterführende Informationen und eine fundierte Auseinandersetzung mit aktuellen Themen empfehlen wir unsere Newsletter und Online-Vorträge.

Quelle: dpa

Bleiben Sie informiert und abonnieren Sie unseren Newsletter. Für vertiefendes Wissen zu aktuellen Themen melden Sie sich für unsere monatlichen Online-Vorträge und Workshops an.

Das könnte Sie auch interessieren:
RKI-Files Skandal? Ein Faktencheck
RKI verteilt 5 Euro an Bürger: Ein echtes Geschenk?
Turbokrebs durch COVID-Impfung: Fakt oder Fiktion?


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


FAKE NEWS BEKÄMPFEN! Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Mehr von Mimikama