Schwarzer Bulli, Social Media und Praventionstipps der Polizei!
Autor: Andre Wolf
Es ist wieder geschehen! Und diesmal sogar in meiner „alten Heimat“.
Ein Totenkopfmann habe aus einem schwarzen Bulli heraus Kinder angesprochen. Eltern haben dies daraufhin auf Facebook veröffentlicht. Am Ende hat sich das Ganze dann doch als Falschmeldung entpuppt.
In all den Jahren bei Mimikamahaben wir viele dieser Geschichten erlebt. Meist war es ein weißer Bulli, viele dieser Erzählungen ähneln sich dabei
Eine der berühmtesten Geschichten zu weißen Lieferwagen dürfte die berüchtigte Organmafia sein. Die Story kennt bestimmt jeder: Die Organmafia fährt mit ihrem weißen Lieferwagen quer durch Europa, entführt dabei Kinder, bringt diese nach Osteuropa und dort werden ihnen die Organe für den Schwarzmarkt entnommen. Irre Geschichte, riesen Fake. Dennoch war es DIE Panikmache auf Social Media im Frühjahr 2014 (vergleiche).
Einer der tragischsten Fälle dürfte jedoch in diesem Umfang der Fall um Martin Rath gewesen sein, der allein weil er einen blauen Lieferwagen fuhr zum Opfer einer Hexenjagd wurde. Auch so können Falschmeldungen enden (siehe hier).
Dennoch ernst nehmen!
Grundsätzlich ist natürlich jede Ausgangssituation ernst zu nehmen, wenn Kinder entsprechende Vorfälle schildern. Doch sollte man als betroffene Eltern an dieser Stelle zur Polizei gehen, anstatt auf Facebook Statusmeldungen zu verfassen.
In einem anderen Fall, wo die Polizei in Thüringen ermittelt, gab es ebenso bislang kein Ergebnis in der Form, dass eine Straftat vorliegt. Hier erkundigten sich beispielsweise nachweislich drei Männer nach einer Adresse.
Bislang liegen auch keine Informationen zu einer Gewaltanwendung vor. Die gemeldeten Fahrzeugtypen variieren, auch werden unterschiedliche Meldungen zu Zeitpunkten und der Anzahl der Fahrzeuginsassen gemacht.
Die Polizei Thüringen gibt aber präventiv Verhaltenshinweise:
? wachsam sein
? nicht auf Gespräche mit Fremden einlassen
? den Schulweg zusammen mit Freunden oder zumindest in einer Gruppe antreten
? Kennzeichen von verdächtigen Fahrzeugen merken und der Polizei melden
? bei verdächtigem Ansprechen weitergehen und die Person ignorieren, im Notfall laut um Hilfe rufen
? die Eltern oder Lehrer informieren und die Polizei verständigen
? niemals in fremde Fahrzeuge einsteigen!
Viele unserer Kolleginnen und Kollegen sind selbst Mütter und Väter und haben auch Angst um ihre Kinder. Wir können nachvollziehen wie es ist, wenn man von anderen Eltern solche Nachrichten bekommt und die Presse immer wieder von solchen Fällen berichtet.
Als Polizistinnen und Polizisten werden wir alles in unserer Macht stehende tun, um durch die Verhinderung und Aufklärung von Straftaten Täter dingfest zu machen und die Sicherheit aufrecht zu erhalten und das damit verbundene Sicherheitsgefühl zu stärken.
Wir sind froh, wenn es wachsame Augen gibt, die bei Verdacht die Polizei über die 110 informieren. An die Eltern appellieren wir, ihre Kinder zu sensibilisieren. Aber wir wollen auch ausdrücklich vor Panikmache und Selbstjustiz warnen! Nicht jedes Ansprechen und nicht jedes Erkundigen nach dem Weg ist eine Straftat.
Sollten Sie den Verdacht einer Straftat hegen, sind wir jederzeit für Sie erreichbar.
Artikelvorschaubild von Maksim Toome / Shutterstock.com
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