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Bei der Suche nach günstigen Gebrauchtautos, Wohnmobilen oder Motorrädern, sind Kleinanzeigenplattformen oftmals die beste Option.

Doch seien Sie vorsichtig, wenn Ihr Gegenüber sich angeblich im Ausland befindet und den Kauf über eine Spedition abwickeln will. In vielen Fällen handelt es sich dabei um erfundene Speditionen und um Kriminelle, die nur an Ihr Geld wollen.

-Eine Information unseres Kooperationspartners der Watchlist Internet-

LeserInnen melden uns immer wieder, dass Sie im Zuge eines Autokaufs auf Kleinanzeigenplattformen, Geld an ein Speditionsunternehmen überwiesen sollen. alo-car.com ist eine dieser erfundenen Speditionen. Auch wenn Sie den geforderten Betrag an alo-car.com bezahlen, werden Sie das versprochene Auto nicht erhalten.

Gesamte Kauf-Abwicklung über Speditionsunternehmen

Die Betrugsmasche läuft immer nach einem ähnlichen Muster ab. Das Auto und auch die Verkäuferin oder der Verkäufer befinden sich wegen komplizierter Umstände im Ausland. Wieso das Auto dennoch in Österreich verkauft wird, wird meist damit begründet, dass das Gefährt noch in Österreich angemeldet ist. Eine Besichtigung ist auf jeden Fall nicht möglich. Genauso wenig wie eine Reise nach Österreich, um das Auto zu Ihnen zu bringen.

Stattdessen soll ein Speditionsunternehmen zwischengeschaltet werden, dass nicht nur den Transport, sondern auch die Erstellung notwendiger Dokumente und die Zahlung erledigen soll. Gleichzeitig wird garantiert, dass es nach Zustellung des Autos eine fünftägige Probezeit gibt, um das Auto überprüfen zu können. Entscheiden Sie sich doch noch gegen das Auto, können Sie es kostenlos zurückschicken und bekommen Ihr Geld zurück.

Diese Masche ist zum Beispiel in folgendem Mail beschrieben, das von Kriminellen stammt:

Die angebliche Verkäuferin schickte Ihrem Opfer sogar einen Identitätsnachweis (Reisepass) und einen Meldezettel für Österreich mit. Von solchen Dokumenten sollten Sie sich jedoch nicht überzeugen lassen, denn es sind nicht die tatsächlichen Kriminellen abgebildet. Die Personen auf den Ausweisdokumenten wurden selbst Opfer eines Identitätsdiebstahls.

Was stimmt nicht bei alo-car.com?

Willigen Sie in die oben geschilderten Bedingungen ein, meldet sich das Speditionsunternehmen bei Ihnen und sendet Ihnen die Rechnung für das Auto und den Transport. Derzeit ist das häufig alo-car.com, wie uns unsere LeserInnen berichten.

Wir haben uns diese angebliche Spedition genauer angeschaut und sind auf einige Ungereimtheiten gestoßen:

  • Impressum fehlt: Auf der ganzen Seite findet sich kein richtiges Impressum. Einige Informationen erhält man jedoch unter „Kontakt“. Dort ist zum Beispiel eine Steuernummer (UST-ID oder UID) angegeben, die sich nach einer kurzen Recherche als falsch herausstellte.
  • Angegebene Adressen sind falsch: Unter „Kontakt“ sind auch vier Adressen angegeben (für Deutschland, England, Griechenland und Spanien). Die Suche nach diesen Adressen zeigte jedoch, dass sich dort keine Speditionsunternehmen befinden, sondern Wohngebiete, Einkaufsstraßen, ein Mercedes Benz Showroom oder gar das britische Gesundheitsministerium.
  • Keine erfahrene Spedition: Auf der Webseite wird betont, dass ALO-CAR GmbH eine der „größten und erfahrensten Fachspeditionen rund ums Automobilgeschäft“ sei. Unsere Nachforschungen zeigen aber: Ein Unternehmen mit dem Namen ALO-CAR GmbH existiert gar nicht. Außerdem ist auch die Webseite erst ein paar Monate alt.
  • Webseite aus Panama: Die Webseite wurde in Panama registriert, obwohl das angebliche Unternehmen dort gar keinen Sitz hat. Für diese Registrierung wurde auch ein sogenannter Anonymisierungsdienst verwendet. Die BetreiberInnen der Webseite wollen also unerkannt bleiben.

Fotos von Fahrern führen zu weiteren erfundenen Speditionen

Um besonders vertrauenswürdig zu erscheinen, zeigt alo-car.com jedoch Fotos von sechs Fahrern, die für die angebliche Spedition arbeiten. So vertrauenswürdig ist das jedoch nicht. Sucht man nämlich nach den Fotos der Fahrer, kommt man zu weiteren erfundenen Speditionen. Dort werden die gleichen Bilder verwendet, die Namen jedoch ausgetauscht.

Diese betrügerischen Speditionsunternehmen verwenden die gleichen Fahrer:

  • elife-shipment.com
  • cargo-express-logistics.com
  • kstrans-auto.com
  • allianzgroup-logistic.com

Sind Sie betroffen?

Sollten Sie Opfer der Betrugsmasche geworden sein, ist eine polizeiliche Anzeige notwendig. Weiters können Sie versuchen, Kontakt zu Ihrer Bank aufzunehmen und um Rückholung der Beträge bitten. Allerdings ist dieses Service häufig kostenpflichtig und die Chancen auf Erfolg sind äußerst gering.


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2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)