Jeder einzelne Schritt, den Du im Browser machst, wird durch Cookies und Tracking-URLs nachvollzogen. Diese Daten sind angreifbar.

Darüber hinaus gibt es unzählige Fingerprinting-Mechanismen, die zur eindeutigen Identifizierung eines Nutzers im Internet verwendet werden.

Diese Daten ermöglichen es Unternehmen, ein detailliertes Profil zu erstellen – zweifelsohne auch, um Werbung zu streuen und das Nutzererlebnis zu verbessern. Aber das hat seinen Preis: Diese Daten sind angreifbar.

Es liegt also an Dir, die richtige Balance zwischen Privatsphäre und einer verbesserten Nutzererfahrung zu finden.

Browser-Aktivität

  1. Entscheide Dich für einen Browser, der Datenschutz berücksichtigt – oder nutze Plug-ins, die das Tracking minimieren
    Es gibt Tracking-URLs, die zu Werbezwecken parallel zu dem Tracking, das von der Webseite ausgeführt wird, geladen werden, um zusätzliche Aktivitäten zu verfolgen. Installiere daher vertrauenswürdige Datenschutz- und Sicherheits-Add-ons wie Tracker Blocker, Werbeblocker und Sicherheitstools und verwende Plug-ins, die Tracking-Links verhindern. Kaspersky-Produkte verfügen zum Beispiel über eine Do-Not-Track-Komponente, die das Laden von Tracking-Elementen verhindert, mit denen das Nutzerverhalten auf Websites aufgezeichnet wird.
    Deine persönlichen Einstellungen kannst Du mithilfe des Privacy Checkers vornehmen.


  2. Einstellungen so konfigurieren, dass Browser-Cookies nach jeder Sitzung gelöscht werden
    In den Einstellungen des Browsers können die Cookie-Aktivitäten begrenzt werden. Dadurch lassen sich Deine Web-Aktivitäten nicht langfristig nachverfolgen und Du verhinderst, dass diese ein definiertes Profil von Dir erstellen. Hier solltest Du den Unterschied zwischen Erstanbieter- und Drittanbieter-Cookies beachten: Erstanbieter-Cookies dienen dazu, das Nutzererlebnis zu verbessern, das Surfen bequemer zu machen und personalisierte Empfehlungen zu geben. Sie sind im Allgemeinen sicher. Zusätzlich jedoch verfolgen Cookies von Drittanbietern dieselbe Aktivität oder die interessantesten Aktivitäten, um ein Profil von Dir zu erstellen und Werbung zu personalisieren – sie können auch Deinen Browserverlauf verfolgen. Einige Browser, wie zum Beispiel Safari, haben inzwischen standardmäßig eine robustere Datenschutzrichtlinie in Bezug auf Cookies implementiert.
    Überprüfe Deine persönlichen Datenschutzeinstellungen mithilfe des Privacy Checkers


  3. Optimiere die Datenschutzeinstellungen in den Optionen Deines Browsers
    Wenn Du etwas Aufwand für den Schutz Deiner Daten in Kauf nehmen möchtest, sowohl aus Sicht des Datenschutzes als auch der Sicherheit, solltest Du zusätzliche Maßnahmen in Betracht ziehen. Zum Beispiel bietet Firefox Containers eine Option für Nutzer, Teile ihrer Online-Aktivitäten sorgfältig in separate Boxen zu segmentieren, die die für diese Segmente relevanten Daten voneinander getrennt halten. Weitere Optionen wären, einzuschränken, welche Websites Zugriff auf Standortdaten, Mikrofon und Webcam haben, und sogar, welche Websites JavaScript aktiviert haben.
    Technologie-affine Nutzer können in Erwägung ziehen, die WebRTC-APIs zu deaktivieren, wenn das potenzielle Durchsickern Ihrer IP-Adresse ein Grund zur Sorge ist. Eine weitere Option, die normalerweise in den meisten Browsern automatisch aktiviert ist und die viele Nutzer aus Sicherheitsgründen deaktivieren möchten, ist das automatische Speichern und Ausfüllen von Kennwörtern. Wenn der Browser dies unterstützt, solltest Du den „Nur-HTTPS-Modus“ aktivieren, der automatisch versucht, den gesamten HTTP-Verkehr auf Websites zu verschlüsseln (der größte Teil des Webs verwendet inzwischen glücklicherweise HTTPS, aber es gibt immer noch Ausreißer, und es ist besser, auf Nummer sicher zu gehen).
    Viele dieser Aufgaben können mithilfe von Browser-Erweiterungen wie Privacy Badger automatisch erledigt werden. Dieses Projekt wird von der Electronic Frontier Foundation (EFF) betreut und ist ein kostenloses, installierbares Browser-Add-on, das im Hintergrund in den Browsern der Nutzer arbeitet, um sie zu höheren Datenschutzeinstellungen anzuhalten.
    Deine persönlichen Einstellungen kannst Du mithilfe des Privacy Checkers überprüfen.


  4. Inkognito-Modus beim Surfen im Internet verwenden
    Wenn Du nach etwas im Internet suchen möchtest, aber nicht willst, dass es in Deinem Verlauf gespeichert wird, solltest Du den Inkognito-Modus des Browsers verwenden. Damit wird eingeschränkt, dass der Browserverlauf zurückverfolgt wird; des Weiteren werden alle Cookies deaktiviert, was die Suche privat macht. Dies ist besonders nützlich, wenn Du Deinen Computer mit anderen teilst.
    Mithilfe des Privacy Checkers kannst Du Deine Datenschutzeinstellungen anpassen.


Tracking durch Apps

Mobile Apps verfolgen und sammeln Daten auf die gleiche Weise wie Webbrowser. Zusätzlich tragen wir Smartphones überall mit uns herum, sodass diese viel mehr über uns wissen, als wir vielleicht vermuten. Es gibt zwei Möglichkeiten, das Sammeln von Daten durch mobile Geräte einzuschränken. So geht’s:

  1. Verwende einen VPN-Dienst
    Ein VPN verschlüsselt den Datenverkehr Deines Geräts vollständig und schützt ihn vor dem Zugriff Dritter, auch vor dem Provider, selbst wenn Du in einem öffentlichen WLAN-Netz unterwegs bist. Ein VPN kann einige Informationen über Dich und Dein Gerät ändern (beispielsweise die IP-Adresse) und es damit für Unternehmen schwieriger machen, Dich aufzuspüren. Es ist wichtig zu bedenken, dass ein VPN auch Nutzerdaten sammelt. Daher sollte man einen Dienst wählen, dem man vertraut. Die kostenlose Version eines VPNs reicht zwar aus, um den Datenverkehr vor einem Provider zu verbergen, der Hersteller kann den Verkehr aber trotzdem an Dritte verkaufen. Wähle daher einen Dienst von einem angesehenen Anbieter mit einer Erklärung zur Datenverarbeitung, zum Beispiel Kaspersky Secure Connection.
    Überprüfe mit dem Privacy Checkers Deine für Dich passenden Datenschutzeinstellungen.


  2. Ändere die Standortinformation auf Deinem Telefon
    Wenn Du die Tracker über Deinen Standort täuschst, stiftest Du Verwirrung und erschwerst damit die Erstellung eines detaillierten Profils. Richte daher ein anderes regionales Gebietsschema auf Deinem Betriebssystem ein und wähle ein Drittland für die VPN-Verbindung. Wähle zum Beispiel die deutsche Version des iOS und eine finnische VPN-Verbindung. Die Änderung der Standortangabe kann allerdings dazu führen, dass beispielsweise Zahlungsdienste nicht funktioniert, weil der Dienst in dem gewählten Land nicht unterstützt wird. Wechsle in solchen Fällen einfach zurück in Dein eigentliches Land, nimm die Zahlung vor und wechsle danach zurück in ein Land Deiner Wahl.
    Verwende zur Einstellung Deines Datenschutzes den Privacy Checker


  3. Zugriffseinstellungen für jede Anwendung auf Deinem Telefon spezifisch einrichten
    Verwende Funktionen, die die Betriebssystementwickler erstellt haben, um sicherzustellen, dass Anwendungen nur auf die Informationen zugreifen können, die sie benötigen. Zu den bewährten Praktiken zählen, den Zugriff auf Deinen Standort nur während der Verwendung einer App zuzulassen und den Zugriff auf das Mikrofon und Fotos zu beschränken. Sei vorsichtig mit Anwendungen, die Daten anfordern, die sie nicht benötigen, um ihre eigentlichen Funktionen auszuführen.
    Persönliche Datenschutzeinstellungen kannst Du mithilfe des Privacy Checkers vornehmen.


  4. Niemals nicht verifizierte Anwendungen installieren
    Nicht verifizierte Anwendungen (Apps, die den Verifizierungsprozess eines App-Stores nicht durchlaufen haben) sind oft Adware – eine Art von Software, die das Telefon mit Werbung überflutet und Metadaten sammelt. Noch schlimmer: Die App, die man herunterlädt, könnte schädlich sein und beispielsweise Spyware enthalten, die Informationen über Deinen Standort, Deine Unterhaltungen in Messengern oder Anrufprotokolle sammelt.
    Überprüfe Deine persönlichen Datenschutzeinstellungen mithilfe des Privacy Checkers.


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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)