Hintergrund der Negativ-Preisverleihung waren Untersuchungen in der Uniklinik Düsseldorf, bei denen Hunden Zähne gezogen und Löcher in Kiefer gebohrt wurden. Die Hunde – vier etwa einjährige Beagles – wurden nach den Versuchen getötet, berichtet GEO.
Hierbei handelte es sich um zahnmedizinische Forschungen, wie die Uniklinik selbst erklärt.

Auf Facebook postet die Seite „Düssel Talk“ diese Information:

Screenshot Facebook "Düssel Talk": 
"Düsseldorfer Uniklinik Gewinner des Negativpreis für den schlimmsten Tierversuch des Jahres 2022. An der Uniklinik seien Hunden Zähne gezogen und Löcher in den Kiefer gebohrt worden. Anschließend seien die Tiere getötet worden. Die Uniklinik weht (sic!) sich nun gegen die Vorwürfe."
Screenshot Facebook „Düssel Talk“

Im Text zum Foto wird erklärt: „“Düsseldorfer Uniklinik Gewinner des Negativpreis für den schlimmsten Tierversuch des Jahres 2022. An der Uniklinik seien Hunden Zähne gezogen und Löcher in den Kiefer gebohrt worden. Anschließend seien die Tiere getötet worden. Die Uniklinik weht (sic!) sich nun gegen die Vorwürfe.“
Als Kommentar zum Bild kann man lesen: „Die Initiative Ärzte gegen Tierversuche e.V. hatte dem Klinikum Universitätsklinikum Düsseldorf den Negativpreis „Herz aus Stein“ für den „schlimmsten Tierversuch des Jahres 2022“ verliehen.
In der Uniklinik seien Hunden Zähne gezogen und Löcher in den Kiefer gebohrt worden. Anschließend seien die Tiere getötet worden.
Diese Versuche seien nicht nur grausam, sondern „auch völlig absurd“, hatte eine Tierärztin behauptet, die der Initiative angehört.
Die Uniklinik widerspricht dem:
Ziel der zahnmedizinischen Forschung sei es, dem Abbau der Kieferknochen nach Zahnverlust entgegen zu wirken, ohne an anderer Stelle Knochenmaterial entnehmen zu müssen.
Mit den Versuchen sei gezeigt worden, dass sich implantierte Zahn- in Knochensubstanz verwandelt.“

Quelle: Facebook Düssel Talk

Auf der Facebook-Seite der „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“ wird ebenfalls über die Forschung berichtet, die kritische Aussage von Dr. Gaby Neumann wird auch hier angeführt.

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Von diesem Posting aus wird auf einen Artikel auf GEO verwiesen. Auch wird eine Pressemitteilung zur Verleihung des Negativpreises „Herz aus Stein“ veröffentlicht.
Hier wird die Vorgehensweise der Uniklinik Düsseldorf genauer erklärt:

„Forscher der Poliklinik für zahnärztliche Chirurgie des Universitätsklinikums Düsseldorf zogen Beagle-Hunden jeweils 10 Zähne und frästen Löcher in ihre Kiefer. In einer zweiten Operation wurden zwei weitere Zähne gezogen und Teilstücke dieser Zähne in die zuvor gefrästen Löcher eingelegt. In einer dritten Operation wurden dann Titanimplantate in die im Kiefer eingewachsenen Zahnstücke geschraubt. Drei Wochen danach wurden die Hunde getötet.“

Quelle

„Hunde sind in der Lage, ganze Knochen durchzubeißen oder Teile aus ihrer Beute zu reißen. Dabei wirken ganz andere Kräfte als bei der Ernährung des Menschen. Deshalb gibt es gravierende Unterschiede bezüglich der Art des Gebisses sowie des Aufbaus von Kiefer, Knochen und Muskulatur.“

Dr. med. vet. Gaby Neumann, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Ärzte gegen Tierversuche

Erklärung der Uniklinik Düsseldorf zu Versuchen mit Hunden

Das Ziel der Forschung sei gewesen, Lösungen für den Abbau von Kieferknochen nach Zahnverlust zu finden. Um den Kieferknochen wieder aufzubauen, ist es notwendig, Knochenmaterial zu verwenden, das dafür an anderer Stelle entnommen wird.
Mit den Versuchen wurde nun gezeigt, dass die Zahnsubstanz sich im Kiefer zu Knochensubstanz umwandelte.

Somit waren die Versuche erfolgreich und zeigten das erwünschte Ergebnis. Die Uniklinik wehrt sich damit gegen den Vorwurf der Absurdität.

Auch seien für die Versuche in den Jahren 2017 und 2018 alle notwendigen Genehmigungen eingeholt worden. Für die Versuche wurden die Tiere narkotisiert und erhielten Schmerzmittel, berichtet RP Online.
Aus rechtlichen Gründen mussten die zahnmedizinischen Versuche erst an Tieren vorgenommen werden. Mittlerweile konnten die Erfolge in einer klinischen Studie an Menschen wiederholt und somit bestätigt werden.

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Quelle: GEO, Ärzte gegen Tierversuche e.V., RP Online

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