Vorsicht vor Online-Fake-Bewertungen

Oft orientieren wir uns bei unserer Kaufentscheidung an Online-Bewertungen. Doch kann man den Bewertungen auf Google, Amazon und Co tatsächlich vertrauen?

Autor: Elke Haberl

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Gekaufte 5-Sterne-Bewertungen

Vor kurzem habe ich auf Amazon ein elektronisches Gerät gekauft, welches leider nicht einwandfrei funktionierte. Nachdem ich den Verkäufer kontaktierte und ihm meine Probleme schilderte, sagte man mir, ich solle das Gerät näher an den Router stellen. Doch da das auch nicht funktionierte, habe ich das Produkt zurückgeschickt und eine 1-Stern-Bewertung veröffentlicht, mit der Information, dass das Gerät bei mir bedauerlicherweise nicht das gemacht hat, was es eigentlich machen sollte. 

Daraufhin bekam ich eine Mail des Verkäufers auf meine private E-Mail-Adresse mit einem Angebot. Wenn ich meine Bewertung in eine 5-Stern-Bewertung verändern würde, so würde man mir noch einmal kostenlos das besagte Produkt zusenden. 

Zusätzlich habe ich mehrmals bestellte Produkte geliefert bekommen, die eine Zusatzinfo des Verkäufers in der Box beinhalteten. Darauf wurde für eine positive Produkt-Bewertung ein Angebot unterbreitet wie z. B. ein Preisnachlass, Geld- oder Produktgutscheine.

Was tun in so einem Fall?

Wir alle hoffen, dass die Produkt- als auch Dienstleistungs-Bewertungen auf diversen Portalen der Realität entsprechen, da diese oft unsere Kaufentscheidung beeinflussen. Deshalb ist es wichtig, sich nicht auf die, wie oben beschriebenen Angebote einzulassen. Als Kunden sollten wir diese „Angebote“ schnell als Sceenshot Amazon, Google oder anderen Portalen zukommen lassen. Denn diese Portale sind darauf bedacht, dass die Bewertungen die tatsächliche Funktionalität eines Produktes oder einer Dienstleistung abbilden. Nur nach Meldung solcher „Angebote“ haben diese Portale die Möglichkeit gegen diese unerlaubten Verfahren vorgehen.

Zusätzlich ist es nützlich, Fake-Bewertungen auch der deutschen Verbraucherzentrale zu melden.

Leider gibt es mittlerweile auch Agenturen, die sich auf das Verfassen von Rezensionen spezialisiert haben. Gute Bewertungen kann man einfach im Netz kaufen und diese manipulieren demnach das Ranking.

Das Team STRG_F hat hierzu eine enthüllende Reportage gedreht. Gekaufte Bewertungen machen das Problem natürlich noch einmal komplizierter, und bedauerlicherweise kann man rechtlich nur sehr schwer gegen diese Fake-Bewertungen vorgehen.

Quelle: STRG_F

Superchat gibt in einem Bericht von Juli 2022 an, dass laut einer Statistik besonders Nutritional Supplements, Beauty und Electronics bei Amazon einen Anteil von über 60 % gefälschter Rezensionen habe. 

Wie kann ich erkennen, ob Bewertungen real sind?

Hier eine kleine Checkliste:

  • Sprachliche Gestaltung und lange Texte: Lange, ausschweifende Texte könnten ein Indiz für nicht authentische Rezessionen sein. Denkt man an sich selbst, so formuliert man in der Regel Bewertungen kurz und knapp. Sind Texte eher wie Werbeartikel verfasst unter Verwendung von Superlativen und ausschließlich positiven Adjektiven, so ist Vorsicht geboten.
  • Empfehlung von anderen Produkten: Wird im Text auf ein anderes Produkt verwiesen, so könnte diese Rezension von Konkurrenten stammen, die Konkurrenz-Produkte in ein negatives Licht rücken wollen. 
  • Nur 5-Sterne-Bewertungen: Hat ein Produkt ausschließlich 5-Sterne-Bewertungen, könnte dies eventuell nicht der Realität entsprechen.
  • Viele positive Bewertungen folgen auf negative Bewertungen: Werden innerhalb von kurzer Zeit auf vielen negativen Bewertungen außergewöhnlich viele positive veröffentlicht, so könnte das zeigen, dass ein Unternehmen hier sein Wirken nach Außen fiktiv beeinflusst habe. 
  • Kurz nach Markteröffnung eines Produktes, sehr viele positive Rezensionen: Ist ein Produkt frisch auf den Markt gekommen, so dauert es immer eine Weile, bis sich reale Rezensionen ergeben können. Bekommt ein Produkt also sehr viele positive Rezensionen in nur kurzer Zeit, so könnte auch das eventuell nicht der Realität entsprechen.
  • Wer ist der Rezensent? Es lohnt sich ein Blick auf deren Profil. Wurde nur eine Bewertung verfasst, so solle auch dies eher skeptisch betrachtet werden. Zusätzlich ist es auch wertvoll nachzusehen, ob ein Rezensent ausschließlich 5-Sterne-Bewertungen abgibt. Dabei kann auch überprüft werden, ob ein Rezensent innerhalb seiner Bewertungen eine Stimmigkeit aufweist. Verwendet ein Rezensent nicht seinen Namen, sondern ein Pseudonym, so kann auch hier eine genauere Überprüfung sinnvoll sein.
  • Verifizierte Käufe: Auf Amazon kann jeder eine Rezension schreiben, auch dann, wenn er das jeweilige Produkt nicht auf Amazon gekauft hat. Wird eine Rezension als „verifizierte Käufe“ markiert, so bedeutet das zwar nicht, dass die Rezension echt ist, aber es zeigt zumindest, dass diese Person das Produkt bestellt hat. 

So genial das System von Rezensionen ist, so ist dennoch Vorsicht geboten. Oft ist es sinnvoller, zuerst im Freundeskreis nachzufragen, ob jemand ein Produkt oder eine Dienstleistung empfehlen kann. Kann das nähere Umfeld nicht weiterhelfen, so empfiehlt es sich besonders positive Rezensionen etwas skeptisch zu betrachten. 

Quelle:

Superchat, YouTube/STRG_F

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