Die USA haben ihre Sanktionen gegen den chinesischen Technologiekonzern Huawei laut Medienberichten verschärft. US-Unternehmen dürften Insidern zufolge künftig kaum noch Waren an Huawei verkaufen, wie die Nachrichtenagentur Reuters, Bloomberg sowie die Financial Times übereinstimmend berichteten.

Die bisherigen Beschränkungen umfassten vor allem Produkte rund um den modernen Mobilfunkstandard 5G. Diese seien auf ältere Technologien erweitert wurden, so der Standard. Ebenso fallen mittlerweile Teile zum Aufbau von WLAN-Netzen nach den Standards WI-FI 6 und WI-FI 7 unter die neuen Beschränkungen. Auch Hochleistungschips für künstliche Intelligenzen der Cloud Angebote gehören dazu.

Keine Äußerung von Huawei – Kritik aus China

Sowohl das US-Handelsministerium als auch Huawei selbst wollten sich zu dem Thema nicht äußern. Ersteres verwies lediglich darauf, dass man die Regularien kontinuierlich prüfe. „Ernsthaft besorgt“ sei die Regierung in Peking über die Entwicklung der Beschränkungen. „Dieser Schritt verstößt gegen die Grundsätze der Marktwirtschaft und die Regeln des internationalen Handels und Finanzwesens, schadet dem Vertrauen der internationalen Gemeinschaft in das Geschäftsumfeld der USA und stellt eine unverhohlene technologische Hegemonie dar.“

Seit 2019 schon auf schwarzer Liste

Der Vorgänger des aktuellen US-Präsidenten, Donald Trump, hatte Huawei bereits 2019 auf eine schwarze Liste gesetzt. Der Grund dafür waren Sorgen um die nationale Sicherheit, da der Netzwerkausrüster und Smartphone-Anbieter mit chinesischen Behörden und dem Militär kooperieren könnte. Deshalb mussten US-Firmen seitdem Genehmigungen für den Export von bestimmten Produkten beantragen.

In den vergangenen Wochen hat die aktuelle US-Regierung weitere Sanktionen im Technologiebereich erlassen, um die Modernisierung und eine Stärkung der chinesischen Armee zu verhindern.

Momentan ist die zentrale Beschränkung, dass das Unternehmen Huawei amerikanische Technologien nur mit einer Erlaubnis der US-Regierung erhalten darf. Auch der aktuelle Präsident Joe Biden beließ dies in Kraft. Jetzt sprechen sich einige Verantwortliche den Berichten zufolge dafür aus, eventuell gar keine solche Lizenzen mehr zu vergeben. Zum Vergleich betrug das Volumen der genehmigten Lieferungen an Huawei 2021 noch 61 Milliarden Dollar.

Wie stark würde das Huawei treffen?

In den vergangenen Monaten wurden die Beschränkungen der Lieferungen aus den USA immer enger gezogen. Bislang ist Huawei allerdings der zweitgrößte Smartphone-Anbieter und will auch in Zukunft weiterwachsen, um unter anderem den Marktführer Samsung zu überholen. Durch die Sanktionen kann der Konzern aber unter anderem keine Geräte mit dem schnellen 5G-Datenfunk und Google-Diensten mehr verkaufen, was ihn international praktisch aus dem Geschäft wirft. So muss das Unternehmen nun auf Chips von Qualcomm zurückgreifen, um noch weitere Smartphone Modelle auf den Markt bringen zu können. Inwieweit ein kompletter Stopp den Konzern treffen wird, ist aber unklar.

Fest steht, dass China kontinuierlich versucht eine Chipindustrie aufzubauen, die weitgehend unabhängig von Lieferungen aus dem Westen funktionieren soll.

Quellen:

Zeit, Der Standard

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