„(BMF) Sie erhalten eine Rückerstattung. Um diese zu erhalten, müssen Sie dies einmal auf unserer Website bestätigen: https://min.lc/26835“ – Diese Nachricht wird von einer deutschen Rufnummer versendet und erreicht in dieser oder ähnlicher Form derzeit einige Nutzer.

MIMIKAMA
Screenshot der gefälschten SMS

Achtung, betrügerische SMS!

Wo sollen wir anfangen? Der Reihe nach:

  • Das Bundesministerium der Finanzen wird Sie nicht per SMS kontaktieren, wenn Sie tatsächlich eine Rückerstattung erhalten würden.
    Die Kommunikation bezüglich Steuerrückzahlungen erfolgt ausschließlich über Briefsendungen oder über das FinanzOnline-Portal.
  • Keine offizielle Behörde wird sich mittels Abkürzung innerhalb von Klammern zu erkennen zeigen.
  • Der Link in der Nachricht ist keine offizielle URL des Bundesministeriums der Finanzen. – Hinter dem Link verbirgt sich eine gefälschte Webseite.

Achtung, betrügerische Webseite!

Firefox warnt uns beim Öffnen des Links auch sofort:

Screenshot Warnung Firefox / Betrügerische Website
Screenshot Warnung Firefox / Betrügerische Website

Die URL der Seite lautet „zugangsbunde.ddns.net“ und wurde im Stil der Seite des BMF angelegt: Hier wird nochmals über die angebliche Gutschrift informiert: „Um eine Erstattung Ihrer persönlichen Einkommensteuer zu erhalten, müssen Sie Ihr Konto verifizieren, damit wir den vollen Betrag von 268,35 € auf das richtige Konto überweisen können. Für die Verifizierung ist es wichtig, dass Sie eine einmalige Verifizierung durchführen. Danach erhalten Sie den Betrag innerhalb von 3 Arbeitstagen auf Ihr Konto.“ (sic!)

Screenshot gefälschte Webseite
Screenshot gefälschte Webseite

Da es „für die Verifizierung wichtig ist, dass man eine einmalige Verifizierung durchführt“ (ja, wir wiederholen den Text, aber er ist auch einfach zu schön), werden auch gleich einige Banken aufgelistet. Hier soll man seine Hausbank wählen und sich mit seinen Online-Banking-Zugangsdaten einloggen. Doch so weit kommen wir gar nicht, denn unser Antivirenprogramm schlägt sofort Alarm:

Screenshot Warnung vor Bedrohung / Trojaner
Screenshot Warnung vor Bedrohung / Trojaner

Abgesehen davon, dass man hier Fremden seine Kontodaten und den Zugang zum Online-Banking in die Hände spielt, handelt man sich auch noch einen Trojaner ein.

Wie kann man sich schützen?

Offizielle Behörden versenden keine SMS, um mit BürgerInnen in Kontakt zu treten. Man kann also sicher sein, wenn eine solche Nachricht eintrudelt, dass diese gefälscht ist. Im Zweifel sollte man nicht den Link anklicken, sondern sich mit der angeblich absendenden Behörde direkt in Kontakt setzen und nachfragen.

Bevor man sensible Daten eingibt, sollte man sich vergewissern, dass man sich auf einer vertrauenswürdigen Seite befindet.

Für den Fall, dass man doch zu schnell gehandelt und Daten eingegeben hat, sollte man sich umgehend mit seiner Bank bzw. dem Kreditkarteninstitut in Verbindung setzen und die Karte sperren lassen. Außerdem ist es ratsam, die Zugangsdaten für das Online-Banking schnellstmöglich zu ändern.
Auch sollte man in einem solchen Fall Anzeige bei der Polizei erstatten.

Fazit

Diese Nachricht ist gefälscht und stammt nicht vom BMF!

Informationen über eventuelle Steuerrückzahlungen werden nicht via SMS versendet, sondern entweder per Post oder über das FinanzOnline-Portal.

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Unsere virtuelle Faktencheck-Bewertungsskala: Bei der Überprüfung von Fakten, in der Kategorie der „Faktenchecks„, nutzen wir eine klare Bewertungsskala, um die Zuverlässigkeit der Informationen zu klassifizieren. Hier eine kurze Erläuterung unserer Kategorien:

  • Rot (Falsch/Irreführend): Markiert Informationen, die definitiv falsch oder irreführend sind.
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