Meta, die Muttergesellschaft von Instagram, steht derzeit im Zentrum einer brisanten Debatte: Es geht um den Umgang mit minderjährigen Nutzern auf der Plattform. Aus einer kürzlich bekannt gewordenen Klage geht hervor, dass Meta seit 2019 mehr als 1,1 Millionen Hinweise auf minderjährige Nutzer erhalten hat. Nur ein Bruchteil davon wurde deaktiviert, was Fragen zu den Prioritäten und Praktiken von Meta aufwirft.

Die versteckte Realität: Minderjährige auf Instagram

Interne Dokumente zeigen, dass die Existenz von Millionen von Nutzern unter 13 Jahren auf Instagram innerhalb des Unternehmens bekannt war. Es wurde dokumentiert und analysiert, aber vor der Öffentlichkeit geschützt. Meta sammelte routinemäßig personenbezogene Daten dieser Minderjährigen, einschließlich ihrer Standorte und E-Mail-Adressen, berichtet die New York Times.

Das Versäumnis von Meta: Unzureichende Altersverifikation

Obwohl Meta wusste, dass es minderjährige Nutzer gab, unterließ es das Unternehmen, ein wirksames Altersverifikationssystem zu implementieren. Stattdessen wurden Methoden eingesetzt, die es Minderjährigen ermöglichen, Altersbeschränkungen zu umgehen. Dieses Vorgehen steht im Widerspruch zu den Aussagen von Instagram-Chef Adam Mosserie, der betonte, dass Kinder unter 13 Jahren nicht auf der Plattform zugelassen seien.

Ignorierte Hinweise und interne Diskussionen

Meta verfügte über zahlreiche Indikatoren, die auf minderjährige Nutzer hindeuteten. Dennoch wurden Hinweise auf minderjährige Accounts häufig ignoriert, insbesondere wenn keine Nutzerbiografie oder Fotos vorhanden waren. Dies wirft Fragen nach den Kriterien und der Konsistenz der Reaktionen von Meta auf.

Aus Sicht von Meta: Eine komplexe Herausforderung

Meta beschreibt die Altersverifikation als „komplexe Herausforderung“. Das Unternehmen argumentiert, dass die Anklage ihre Bemühungen, die Online-Erfahrungen von Jugendlichen sicher und altersgerecht zu gestalten, durch selektive Zitate verzerrt darstellt.

Fazit: Eine anhaltende Debatte

Die Enthüllungen rund um Instagram werfen wichtige Fragen auf: Wie kann die Online-Sicherheit von Minderjährigen gewährleistet werden und welche Verantwortung tragen Plattformen wie Instagram? Diese Diskussion ist noch lange nicht abgeschlossen und erfordert eine kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen.

Quelle: Heise.de

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