Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und ethischen Konsum wächst. Damit rückt auch das Thema Tierwohl immer mehr in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Diskussion.

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter Verbraucher:innen in acht EU-Ländern, darunter Deutschland, offenbart ein deutliches Bild: Der Großteil der Bürger legt nicht nur Wert auf höhere Tierhaltungsstandards, sondern ist auch bereit, für Lebensmittel, die unter tierfreundlicheren Bedingungen produziert wurden, mehr zu bezahlen.

Dieses Ergebnis ist ein klares Signal an Politik und Lebensmittelindustrie, dass der Ruf nach einer zukunftsfähigen und ethisch verantwortlichen Tierhaltung immer lauter wird.

Europaweiter Konsens für mehr Tierwohl

Die von der europäischen Verbraucherschutzorganisation BEUC durchgeführte Befragung zeigt, dass rund neun von zehn Verbraucher (88,5 Prozent) eine Anhebung der Tierhaltungsstandards befürworten. Fast sieben von zehn Befragten (69 Prozent) sind sogar bereit, für entsprechend produzierte Lebensmittel mehr zu bezahlen.

Dieses Ergebnis spricht für ein europaweit starkes Bewusstsein und eine hohe Zahlungsbereitschaft für Tierwohl und könnte als Grundlage für politische und wirtschaftliche Entscheidungen zur nachhaltigen Verbesserung der Tierhaltung in Europa dienen.

Rolle von Politik und Wirtschaft

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert aufgrund der Umfrageergebnisse eine deutliche Anhebung der Tierhaltungsstandards und eine verlässliche Förderpolitik. Die Politik ist nun gefordert, durch klare Rahmenbedingungen und Fördermaßnahmen den Weg für eine tiergerechtere Landwirtschaft zu ebnen. Gleichzeitig könnte eine zeitlich befristete Tierwohlabgabe, die den Landwirten direkt zugutekommt, die finanziellen Belastungen durch den Umbau der Tierhaltung abfedern.

Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer transparenten und nachhaltigen Förderpolitik, die sowohl den Tieren als auch den Produzenten zugutekommt.

Verbraucherinformation und Kennzeichnungspflicht

Ein weiteres zentrales Anliegen der Verbraucher ist die Transparenz hinsichtlich der Haltungsbedingungen von Nutztieren. Eine deutliche Mehrheit (72 Prozent) der europäischen Befragten wünscht sich eine Haltungskennzeichnung für tierische Lebensmittel, analog zur bereits bestehenden Kennzeichnung bei Eiern. In Deutschland befürworten sogar 77 Prozent eine solche erweiterte Kennzeichnung.

Dies unterstreicht den Wunsch nach mehr Information und Wahlmöglichkeiten für die Verbraucher und könnte die Nachfrage nach tierfreundlicher produzierten Produkten weiter steigern.

Fragen und Antworten zum Thema Tierschutz

Frage 1: Wie hoch ist die Bereitschaft, für tierfreundlich erzeugte Lebensmittel mehr zu bezahlen?
Antwort 1: Fast sieben von zehn Befragten (69 Prozent) sind bereit, für mehr Tierwohl mehr zu bezahlen.

Frage 2: Was fordert der vzbv von der Politik?
Antwort 2: Der vzbv fordert eine deutliche Anhebung der Tierhaltungsstandards und eine verlässliche Förderpolitik.

Frage 3: Wie viele Verbraucher befürworten die Anhebung von Tierhaltungsstandards?
Antwort 3: Rund neun von zehn Befragten (88,5 %) befürworten eine Anhebung.

Frage 4: Welche Kennzeichnung wünschen sich die Verbraucher?
Antwort 4: Eine Haltungskennzeichnung für tierische Lebensmittel analog zur Eierkennzeichnung.

Frage 5: Was könnte eine tiergerechtere Landwirtschaft fördern?
Antwort 5: Eine Tierwohlabgabe, eine transparente Förderpolitik und verbesserte Kennzeichnungspflichten.

Fazit

Die Ergebnisse der Befragung zeigen deutlich, dass sich ein gesellschaftlicher Wandel hin zu mehr Tierwohl und ethischem Konsum vollzieht. Verbraucher sind nicht nur zunehmend informiert und bewusster in ihren Kaufentscheidungen, sondern auch bereit, für Tierwohl finanziell mehr zu leisten. Es liegt nun an Politik und Wirtschaft, diesen Wandel zu unterstützen und zu gestalten.

Die Umsetzung höherer Tierhaltungsstandards, eine klare und transparente Förderpolitik sowie eine umfassende Haltungskennzeichnung sind dabei wesentliche Schritte, um eine zukunftsfähige und ethisch verantwortbare Tierhaltung zu realisieren.

Es ist an der Zeit, dass alle Beteiligten Verantwortung übernehmen und gemeinsam an einer nachhaltigeren und gerechteren Lebensmittelproduktion arbeiten.

Quelle: Verbraucherzentrale

Bleiben Sie auf dem Laufenden. Abonnieren Sie den Mimikama-Newsletter und besuchen Sie unsere Online-Vorträge und Workshops.

Das könnte Sie auch interessieren:
Kleiderwechsel im Krisengebiet: Baerbocks Ukraine-Visite entwirrt
Faktencheck: Wenn du alleine bist und einen Herzinfarkt hast
Im Fake-Shop bestellt: Alles bezahlt, nichts geliefert

Unsere virtuelle Faktencheck-Bewertungsskala: Bei der Überprüfung von Fakten, in der Kategorie der „Faktenchecks„, nutzen wir eine klare Bewertungsskala, um die Zuverlässigkeit der Informationen zu klassifizieren. Hier eine kurze Erläuterung unserer Kategorien:

  • Rot (Falsch/Irreführend): Markiert Informationen, die definitiv falsch oder irreführend sind.
  • Gelb (Vorsicht/Unbewiesen/Fehlender Kontext/Satire): Für Inhalte, deren Wahrheitsgehalt unklar ist, die mehr Kontext benötigen oder satirisch sind.
  • Grün (Wahr): Zeigt an, dass Informationen sorgfältig geprüft und als wahr bestätigt wurden.

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Mehr von Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)