Die Behauptung

Ein Foto, das in sozialen Medien kursiert, zeigt ein Supermarkt-Preisschild für Schokohasen mit der Aufschrift „Osterhase/häsin/transe“.

Unser Fazit

Das Bild wurde manipuliert, tatsächlich steht hier nur „Osterhase/häsin“. Die Authentizität des Fotos wird selten hinterfragt, obwohl eine einfache Bildersuche die Manipulation aufdeckt. Die damit verbundene Diskriminierung wird kaum thematisiert.

Die verbreitete Behauptung

In den sozialen Netzwerken macht ein Bild von einem Schokohasen-Preisschild eines Supermarktregals die Runde, auf dem „Osterhase/häsin/transe“ steht. Viele Menschen sind von der Authentizität des Bildes überzeugt und zeigen sich entsprechend empört.

Screenshot Facebook
Screenshot Facebook

Dass dieses Bild jedoch manipuliert wurde und in Wirklichkeit nur „Osterhase/häsin“ darauf zu lesen ist, wird von vielen ignoriert. Noch bedenklicher ist, dass die durch die Manipulation implizierte Diskriminierung kaum thematisiert wird.

Der Faktencheck zum Osterhasen-Preisschild

Eine einfache Bildrecherche bestätigt, dass auf dem Originalfoto nur „Osterhase/häsin“ steht.

Screenshot "debeste.de"
Screenshot „debeste.de“ (hier archiviert)

An der Schrift erkennt man, dass der Begriff „transe“ hinzugefügt wurde bzw. die gesamte Zeile neu geschrieben wurde, da die verwendete Schriftart im Original rundere, etwas breitere Buchstabenformen aufweist.

Vergleich der beiden Schriftarten
Vergleich der beiden Schriftarten

Der Zusatz „transe“ ist also das Ergebnis einer bewussten Manipulation. Die geringe Bereitschaft, die Authentizität des Bildes zu hinterfragen, offenbart zudem eine generelle Tendenz, Informationen aus sozialen Medien ungeprüft zu übernehmen und weiter zu verbreiten. Die Diskussion um das manipulierte Bild vernachlässigt weitgehend die Frage der Diskriminierung, die mit solchen Fälschungen einhergehen kann.

Was wir herausgefunden haben

Das in den sozialen Medien verbreitete Bild eines Preisschildes mit der Aufschrift „Osterhase/häsin/transe“ ist eine Fälschung. Eine schnelle Überprüfung durch eine Bild-Rückwärtssuche hätte diese Manipulation leicht aufdecken können. Diese Episode unterstreicht die Notwendigkeit, die Authentizität von Bildern, die in sozialen Netzwerken geteilt werden, kritisch zu hinterfragen. Gleichzeitig wird deutlich, dass die durch solche Manipulationen möglicherweise verstärkte Diskriminierung in der öffentlichen Debatte zu wenig Beachtung findet.

Bedeutung und Verwendung des Begriffs „Transe“

Der Begriff „Transe“ wird in einem abwertenden Kontext verwendet, um transsexuelle Menschen zu beschreiben. Solche Bezeichnungen tragen zu Stereotypen, Vorurteilen und Diskriminierung bei. Es ist wichtig zu verstehen, dass Worte Macht haben und dass die Art und Weise, wie wir über Menschen sprechen, unsere Einstellungen und unser Verhalten ihnen gegenüber beeinflussen kann. Transsexuelle Menschen verdienen wie alle anderen Respekt und Anerkennung ihrer Identität und ihrer Rechte. Ethik und Menschlichkeit gebieten uns, jeden Menschen vorurteilsfrei und mit Würde zu behandeln. Die Verwendung abwertender Begriffe untergräbt dieses Prinzip und fördert eine Kultur der Intoleranz und Ausgrenzung.

In Diskussionen und insbesondere in den sozialen Medien ist es wichtig, sich der Sprache bewusst zu sein, die wir verwenden, und Begriffe zu vermeiden, die andere verletzen oder ausgrenzen könnten. Der respektvolle Umgang miteinander und die Anerkennung der Gleichwertigkeit aller Menschen, unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität, ist ein Grundprinzip einer gerechten Gesellschaft. Im Kern geht es darum, das Menschsein jedes Einzelnen anzuerkennen, ohne „Etikettierungen“, die zu Spaltung und Diskriminierung führen.

Fragen und Antworten

Frage 1: Wie kann die Authentizität eines Bildes überprüft werden?
Antwort 1: Durch die Verwendung von Bild-Rückwärtssuchen wie Google Images oder TinEye, um ähnliche Bilder im Internet zu finden und die Originalquelle zu identifizieren.

Frage 2: Warum ist die Verifizierung von Bildern in sozialen Medien wichtig?
Antwort 2: Um die Verbreitung von Falschinformationen zu verhindern und eine informierte Meinungsbildung zu fördern.

Frage 3: Welche Rolle spielt Diskriminierung bei der Manipulation von Bildern?
Antwort 3: Manipulierte Bilder können diskriminierende Botschaften verstärken und so zu einer toxischen Diskussionskultur beitragen.

Frage 4: Wie sollten Nutzer sozialer Medien mit fragwürdigen Inhalten umgehen?
Antwort 4: Sie sollten Inhalte kritisch hinterfragen und prüfen, bevor sie sie teilen oder darauf reagieren.

Frage 5: Was können Soziale Medien tun, um die Verbreitung manipulierter Inhalte einzudämmen?
Antwort 5: Sie können technische Lösungen implementieren, die manipulierte Inhalte erkennen und die Nutzer über mögliche Manipulationen informieren.

Fazit

Der Fall des gefälschten Preisschildes verdeutlicht die Notwendigkeit, Informationen kritisch zu hinterfragen und die Authentizität von Bildern in sozialen Medien zu überprüfen. Neben der kritischen Auseinandersetzung mit manipulierten Informationen ist es ebenso wichtig, über die Sprache, die wir verwenden, und die damit verbundenen ethischen Implikationen nachzudenken.

Nutzer sollten ermutigt werden, aktiv gegen die Verbreitung von Falschinformationen und Diskriminierung vorzugehen. Indem wir uns für einen respektvollen und wertschätzenden Diskurs einsetzen, tragen wir zu einer inklusiveren und gerechteren Gesellschaft bei.

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