Eine E-Mail, die vorgibt, von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu stammen, lockt mit einem „Exklusiven Pilotprogramm“ und außergewöhnlich hohen Renditen von 23,45 %.

Screenshot einer betrügerischen Mail der KfW
Screenshot einer betrügerischen Mail der „KfW“

Doch ein genauerer Blick offenbart schnell den Betrug.

Angebliche Teilnahme an Pilotprogramm der KfW

Die E-Mail führt über einen Link, der zum „Teilnahme-Antrag“ einladen soll, direkt auf eine gefälschte Webseite. Diese gibt sich als offizielle Seite der Europäischen Zentralbank (EZB) aus, was bereits bei der URL Zweifel weckt: Diese Webseite hat keinerlei Verbindung zur tatsächlichen EZB-Domain.

Screenshot der falschen URLs
Screenshot der falschen URLs

Auf der betrügerischen Seite werden nicht nur persönliche Daten abgefragt, sondern auch der Upload eines Personalausweises gefordert.

Screenshot der gefälschten Webseite
Screenshot der gefälschten Webseite

Obwohl wir diesen geforderten Upload überspringen, erhalten wir eine Bestätigung, dass dieser erfolgreich abgeschlossen wurde.

Screenshot des "Feedbacks" der betrügerischen Webseite
Screenshot des „Feedbacks“ der betrügerischen Webseite

Interessant dabei ist, dass selbst ohne diesen Schritt ein Fortfahren möglich ist, was zusätzliche Bedenken hinsichtlich der Glaubwürdigkeit der Seite weckt.

Rechtlich verpflichtende Angaben? – Fehlanzeige

Ein weiteres Indiz für die Illegitimität dieser Aktion ist das vollständige Fehlen jeglicher Impressums- oder rechtlicher Angaben auf der Webseite. Solch ein Mangel ist bei seriösen Finanzinstitutionen undenkbar und verstärkt den Verdacht einer betrügerischen Absicht.

Die Teilnahme an diesem vermeintlichen „Pilotprogramm“ birgt erhebliche Risiken: von Datenmissbrauch über Identitätsdiebstahl bis hin zu finanziellem Verlust. Besonders perfide ist die Anforderung, einen Umschichtungsbetrag von mindestens 10.000 Euro anzugeben, was die Schwelle für potenziellen Schaden erheblich erhöht.

Strategien zur Erkennung und Vermeidung von Betrugsversuchen

Angesichts solcher Betrugsversuche ist es entscheidend, wachsam zu bleiben und die Authentizität von Kommunikationen kritisch zu hinterfragen. Hier einige Tipps:

  • Überprüfen Sie immer die URL und vergewissern Sie sich, dass sie mit der offiziellen Webseite der angegebenen Institution übereinstimmt.
  • Seien Sie misstrauisch bei E-Mails, die unerwartet hohe Renditen versprechen, besonders wenn diese mit der Aufforderung verbunden sind, persönliche Daten preiszugeben oder Zahlungen zu leisten.
  • Offizielle Institutionen fordern nie sensible Informationen oder Dokumentenuploads über unsichere Kanäle.

Die KfW warnt auf ihrer Webseite auch vor Fake-Websites und Phishing-Mails im Namen der Bank.

Fragen und Antworten

Frage 1: Wie kann ich überprüfen, ob eine E-Mail wirklich von der angegebenen Institution stammt?
Antwort 1: Überprüfen Sie die Absenderadresse, vergleichen Sie die URL in der E-Mail mit der offiziellen Webseite der Institution und seien Sie vorsichtig bei sprachlichen Fehlern oder auffällig hohen Versprechungen.

Frage 2: Was sollte ich tun, wenn ich auf eine betrügerische E-Mail oder Webseite gestoßen bin?
Antwort 2: Klicken Sie nicht auf Links oder Anhänge, geben Sie keine persönlichen Informationen weiter und melden Sie den Vorfall bei den zuständigen Behörden.

Frage 3: Warum ist die Überprüfung der URL so wichtig?
Antwort 3: Betrüger verwenden oft gefälschte URLs, die seriösen Webseiten ähneln, um Nutzer zur Eingabe persönlicher Daten zu verleiten.

Frage 4: Welche Risiken bestehen, wenn ich meine Daten auf einer gefälschten Webseite eingebe?
Antwort 4: Sie riskieren Datenmissbrauch, Identitätsdiebstahl und finanziellen Verlust.

Frage 5: Wie können solche Betrugsversuche verhindert werden?
Antwort 5: Durch Aufklärung, sorgfältige Überprüfung eingehender E-Mails und die Förderung eines kritischen Umgangs mit digitalen Kommunikationsmitteln.

Fazit

Der Betrugsversuch unter dem Deckmantel des digitalen Euros zeigt die Notwendigkeit, stets auf der Hut zu sein und Informationen kritisch zu hinterfragen. Es ist unerlässlich, die Authentizität von E-Mails und Webseiten zu überprüfen, bevor persönliche Daten preisgegeben werden. Die KfW und die EZB würden niemals auf solche Weise agieren.

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