Die digitale Welt bietet viele Vorteile, ist aber auch ein Tummelplatz für Betrüger. Eine immer häufiger anzutreffende Masche ist die Fälschung von Kontaktseiten bekannter Unternehmen wie Booking.com. Kriminelle erschaffen täuschend echte Webseiten, komplett mit Logo und Design großer Marken, und locken Nutzer:innen in eine Falle, die schwerwiegende finanzielle Verluste nach sich ziehen kann. Ein besonderes Ziel dieser Betrugsversuche ist aktuell der Kundenservice von Booking.com. Durch gefälschte Telefonnummern auf diesen Seiten geraten ahnungslose Nutzer:innen an Betrüger, die sich als Kundendienstmitarbeiter:innen ausgeben.

Screenshot einer falschen Webseite von "booking.com" zu Demonstrationszwecken - bitte die Nummer NICHT anrufen!
Screenshot einer falschen Webseite von „Booking.com“ zu Demonstrationszwecken – bitte die Nummer NICHT anrufen!

Die Masche: Gefälschte Kundendienst-Hotlines wie z.B. von Booking.com

Die Betrugsstrategie ist ausgeklügelt und beginnt oft mit einer einfachen Google-Suche nach Kontaktinformationen. Nutzer:innen, die eine Service-Hotline für Unternehmen wie Booking.com oder Ryanair suchen, können auf eine gefälschte Webseite stoßen. Ein Anruf bei den dort angegebenen Telefonnummern verbindet sie nicht mit dem echten Kundendienst, sondern direkt mit den Betrügern. Diese geben sich als hilfsbereite Mitarbeiter:innen aus, deren einziges Ziel es ist, das Vertrauen der Anrufer:innen zu gewinnen.

Nachdem das Vertrauen etabliert ist, folgt der nächste Schritt des Betrugs: Die Anrufer:innen werden dazu überredet, eine Fernwartungssoftware wie AnyDesk oder Zoho zu installieren. Diese Software ermöglicht den Betrüger:innen vollen Zugriff auf das Gerät des Opfers. Sie können dann Schadsoftware installieren, sensible Daten ausspionieren und sogar unbemerkt Transaktionen durchführen.

Wie erkennt man Betrug?

Es gibt einige Warnsignale, die darauf hinweisen, dass Sie es mit einem Betrüger zu tun haben könnten. Ein erstes Anzeichen ist die URL der Website. Offizielle Seiten von Unternehmen haben in der Regel eine einfache und direkte URL. Bei Betrugsseiten finden Sie oft komplizierte Adressen oder Subdomains, die nichts mit dem eigentlichen Unternehmen zu tun haben. (Siehe auch den Screenshot weiter oben.) Wenn im Gespräch die Installation von Software oder die Freigabe von Zahlungen verlangt wird, ist dies ein deutliches Zeichen für Betrug.

Was tun, wenn Sie betroffen sind?

Wenn Sie bereits in die Falle getappt sind, gibt es einige wichtige Schritte, die Sie unternehmen sollten: Kontaktieren Sie sofort Ihre Bank, um eventuelle Zahlungen zu stoppen. Entfernen Sie die installierte Fernwartungssoftware und überprüfen Sie Ihr Gerät auf Schadsoftware. Auch eine Anzeige bei der Polizei ist ratsam. Vergessen Sie nicht, den echten Kundendienst des betroffenen Unternehmens zu kontaktieren, um Ihr eigentliches Anliegen sicher zu klären.

Fragen und Antworten zum Betrug mit gefälschten Kundenservice-Hotlines:

Frage 1: Wie funktioniert der Betrug mit gefälschten Kundenhotlines?
Antwort 1: Betrüger erstellen gefälschte Webseiten, die denen bekannter Unternehmen ähneln, und geben dort falsche Kontaktinformationen an. Anrufer:innen werden dazu gebracht, eine Fernwartungssoftware zu installieren, die den Betrügern vollen Zugriff auf das Gerät gewährt.

Frage 2: Woran erkenne ich, dass es sich um eine Betrugsseite handelt?
Antwort 2: Achten Sie auf die URL der Seite und seien Sie misstrauisch, wenn Sie während des Gesprächs aufgefordert werden, Software zu installieren oder Zahlungen zu leisten.

Frage 3: Was soll ich tun, wenn ich bereits Opfer eines solchen Betrugs geworden bin?
Antwort 3: Setzen Sie sich sofort mit Ihrer Bank in Verbindung, entfernen Sie die Fernwartungssoftware, überprüfen Sie Ihr Gerät auf Schadsoftware und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

Frage 4: Wie kann ich mich schützen?
Antwort 4: Benutzen Sie nur die offiziellen Webseiten und Telefonnummern der Unternehmen und seien Sie skeptisch, wenn Ihnen bei einem Kundendienstgespräch ungewöhnliche Fragen gestellt werden.

Frage 5: Warum nutzen Betrüger ausgerechnet den Kundenservice bekannter Unternehmen für ihre Maschen?
Antwort 5: Weil Nutzer:innen dem Kundenservice vertrauen und eher bereit sind, Anweisungen zu folgen, was Betrügern den Zugriff auf persönliche und finanzielle Informationen erleichtert.

Fazit

Die Zunahme von Betrugsfällen durch gefälschte Kundenservice-Hotlines ist alarmierend. Die Betrüger nutzen das Vertrauen der Menschen in große Marken wie Booking.com geschickt aus, um ihre kriminellen Ziele zu erreichen. Es ist wichtig, wachsam zu sein und die Echtheit von Kontaktseiten und -nummern zu überprüfen, bevor persönliche Informationen preisgegeben werden. Wenn Sie einen Verdacht haben, sollten Sie sofort handeln und die oben genannten Schritte befolgen.

Vergessen Sie nicht, den Mimikama-Newsletter unter https://www.mimikama.org/mimikama-newsletter/ zu abonnieren und sich über unsere Online-Vorträge und Workshops unter https://www.mimikama.education/online-vortrag-von-mimikama/ zu informieren.

Quelle: watchlist-internet

Lesen Sie auch:


Unsere virtuelle Faktencheck-Bewertungsskala: Bei der Überprüfung von Fakten, in der Kategorie der „Faktenchecks„, nutzen wir eine klare Bewertungsskala, um die Zuverlässigkeit der Informationen zu klassifizieren. Hier eine kurze Erläuterung unserer Kategorien:

  • Rot (Falsch/Irreführend): Markiert Informationen, die definitiv falsch oder irreführend sind.
  • Gelb (Vorsicht/Unbewiesen/Fehlender Kontext/Satire): Für Inhalte, deren Wahrheitsgehalt unklar ist, die mehr Kontext benötigen oder satirisch sind.
  • Grün (Wahr): Zeigt an, dass Informationen sorgfältig geprüft und als wahr bestätigt wurden.

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)