Das Versprechen der sozialen Medien, globale Konnektivität und Gemeinschaftsbildung zu fördern, scheint angesichts neuer Forschungsergebnisse ins Wanken zu geraten. Uri Gal, Wirtschaftsinformatiker an der Universität Sydney, weist auf eine beunruhigende Entwicklung hin: Soziale Medien könnten nicht nur die psychische Gesundheit beeinträchtigen, sondern auch politische Spaltungen vertiefen und Extremismus fördern. Ursprünglich als Instrumente für einen positiven sozialen Wandel gedacht, seien die Algorithmen dieser Plattformen zunehmend kommerzialisiert worden und hätten damit ihre ursprünglichen Ziele verfehlt.

Die dunkle Seite der sozialen Medien

Der Trend zu Angstzuständen und Depressionen, insbesondere bei Jugendlichen und jungen Mädchen, korreliert auffällig mit dem Aufstieg kommerziell betriebener sozialer Plattformen. Ein Bericht der Centers for Disease Control and Prevention zeichnet ein düsteres Bild: Ein signifikanter Anstieg der Indikatoren für schlechte psychische Gesundheit und Selbstmordgedanken zwischen 2011 und 2021 – ein Zeitraum, der auf beunruhigende Weise mit dem Aufstieg und der kommerziellen Dominanz der sozialen Medien zusammenfällt.

Extremismus: Politisierung von Echokammern

Ein weiteres Problem ist die Bildung sogenannter Echokammern. Diese führen zur Verbreitung extremer Inhalte und erschweren politische Verständigung und Kompromisse. Die Anonymität der Nutzer und das Fehlen eines effektiven Faktenchecks tragen zu einem zunehmend polarisierten politischen Klima bei.

TikTok und antisemitische Tendenzen

Ein beunruhigendes Beispiel für den negativen Einfluss sozialer Medien ist die Plattform TikTok. Eine Studie des Harvard’s Center for American Political Studies zeigt, dass TikTok-Nutzer im Vergleich zu Nicht-Nutzern eine höhere Zustimmung zu antisemitischen Ansichten aufweisen. Besonders beunruhigend sind die Ergebnisse vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen Israel und der Hamas im Oktober 2023. Die Studie zeigt, dass ein signifikanter Teil der jungen Nutzer extreme Ansichten vertritt, die mit Hass und Gewalt verbunden sind.

Fragen und Antworten:

Frage 1: Wie wirken sich soziale Medien auf die psychische Gesundheit aus?
Antwort 1: Soziale Medien können nachweislich die Häufigkeit von Angstzuständen und Depressionen erhöhen, insbesondere bei Jugendlichen. Die ständige Konfrontation mit idealisierten Lebensbildern und der Druck, sich online zu präsentieren, können sich negativ auf das Selbstwertgefühl und die allgemeine psychische Verfassung auswirken.

Frage 2: Fördern soziale Medien die politische Polarisierung?
Antwort 2: Ja, die Algorithmen der sozialen Medien neigen dazu, die Nutzer in Echokammern zu isolieren, in denen sie überwiegend mit gleichgesinnten Meinungen konfrontiert werden. Dies kann dazu beitragen, dass sich extreme Ansichten verfestigen und die politische Polarisierung zunimmt.

Frage 3: Wie beeinflusst TikTok die Meinung der Nutzer zu politischen Themen?
Antwort 3: TikTok kann, wie andere soziale Medien auch, die Meinungen und Einstellungen seiner Nutzer beeinflussen. Die Plattform hat beispielsweise einen messbaren Einfluss auf die Verbreitung und Akzeptanz antisemitischer Ansichten unter jungen Nutzern.

Fazit: Handlungsbedarf in der digitalen Welt

Die Erkenntnisse über die negativen Auswirkungen sozialer Medien unterstreichen die Notwendigkeit effektiver Maßnahmen. Dazu gehören eine strengere Regulierung, eine verbesserte Faktenprüfung und Bildungsinitiativen, um die Nutzer über die Risiken aufzuklären und ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken. Es ist an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen und proaktiv gegen die Schattenseiten dieser mächtigen digitalen Plattformen vorzugehen.

Quelle: Pressetext

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