Du scrollst durch Instagram, siehst ein makelloses Gesicht nach dem anderen und fragst dich: „Warum sehe ich nicht so aus?“ Das geht nicht nur dir so. Eine Studie der University of South Australia hat den direkten Einfluss sozialer Medien auf das Selbstbild junger Frauen und ihre Einstellung zu Schönheitsoperationen untersucht – mit besorgniserregenden Ergebnissen.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache

Von 238 befragten Australierinnen im Alter von 18 bis 29 Jahren gaben 16 Prozent zu, bereits mindestens eine Schönheitsoperation hinter sich zu haben. Noch erschreckender ist, dass mehr als die Hälfte dieser jungen Frauen ernsthaft darüber nachdenkt, sich unters Messer zu legen.

Der unerreichbare Schönheitsstandard

Die endlose Flut perfekt inszenierter Fotos führt zu einer verzerrten Selbstwahrnehmung. Diese Bilder sind oft das Ergebnis stundenlanger Vorbereitung, professionellen Make-ups und digitaler Nachbearbeitung. Die Autorin der Studie, Lauren Conboy, sagt, dass diese unerreichbaren Vorstellungen zu einer gefährlichen Besessenheit werden.

Überidentifikation: Der psychologische Mechanismus

Nicht nur der Vergleich mit anderen, sondern auch die Überidentifikation mit diesen unerreichbaren Standards hat sich als wichtigster Prädiktor für eine positive Einstellung gegenüber kosmetischen Eingriffen erwiesen. Das heißt, je mehr sich eine Person mit einem Bild identifiziert, das sie in sozialen Medien sieht, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie einen chirurgischen Eingriff für eine gute Idee hält.

Ein kostspieliges Unterfangen

Die Zuwachsraten bei Schönheitsoperationen sind bemerkenswert. Allein in Australien hat sich die Zahl der Eingriffe zwischen 2010 und 2018 fast verdoppelt – auf über eine Milliarde australische Dollar pro Jahr. Trotz der steigenden Zahlen ist eine andere Statistik alarmierend: Weniger als 40 Prozent der Frauen sind nach einer Operation mit dem Ergebnis zufrieden.

Fazit: Der wahre Preis von Schönheit

Diese Studie unterstreicht nicht nur den Einfluss der sozialen Medien auf unsere Selbstwahrnehmung, sondern warnt auch vor den möglichen psychologischen und finanziellen Kosten, die diese Wahrnehmung mit sich bringen kann.

Es ist an der Zeit, die Realität von der Illusion zu trennen und zu erkennen, dass wahre Schönheit nicht auf dem Bildschirm zu finden ist. Jeder von uns ist einzigartig, und diese Einzigartigkeit wertzuschätzen ist der erste Schritt zu einem gesunden Selbstbild.

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Quelle:

Studie: „Social Networking Site Use, Self-Compassion, and Attitudes Towards Cosmetic Surgery in Young Australian Women“, University of South Australia

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
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