Sie scrollen durch Facebook und stoßen auf den Beitrag eines Freundes. Was denken Sie darüber? Wie nah fühlen Sie sich ihm?

Eine aktuelle Studie der Cornell University unter der Leitung von Qi Wang geht diesen Fragen auf den Grund und enthüllt, wie unsere Wahrnehmung von Online-Posts von der Realität abweichen kann und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.

Die Kluft zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung

Diese Studie untersuchte die Statusaktualisierungen von 158 College-Studenten auf Facebook. Die Forscher interessierten sich besonders dafür, wie Persönlichkeitsmerkmale wie Extrovertiertheit und Selbstwertgefühl die Wahrnehmung unserer Posts durch andere beeinflussen.

Überraschenderweise zeigten die Ergebnisse eine deutliche Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung. Die Teilnehmer sahen die Nutzer tendenziell als weniger offen und selbstbewusst als diese sich selbst sahen, mit einer bemerkenswerten Ausnahme: dem Gefühl der Verbundenheit.

Einfluss des multimedialen Formats

Ein interessanter Aspekt der Studie war der Vergleich zwischen Beiträgen, die in einem multimedialen Format präsentiert wurden, und solchen, die nur aus Text bestanden.

Das multimediale Format brachte die Wahrnehmung der Betrachter näher an die Selbstwahrnehmung der Nutzer, allerdings mit einer größeren Variabilität in den Antworten. Dies wirft ein Licht auf die Komplexität, wie wir Informationen verarbeiten und interpretieren, je nachdem, wie sie präsentiert werden.

Geschlecht und ethnische Herkunft unter der Lupe

Neben der Wahrnehmung der Persönlichkeit wurde auch untersucht, wie Geschlecht und Ethnizität die Wahrnehmung beeinflussen. Interessanterweise spiegelten diese Tendenzen wider, die bereits in früheren Offline-Studien festgestellt wurden, was darauf hindeutet, dass bestimmte Vorurteile und Stereotypen sowohl online als auch offline präsent sind.

Fazit

Die Studie wirft ein neues Licht auf die Komplexität der Online-Kommunikation. Auch wenn es den Anschein hat, dass unser Hauptziel beim Posten in sozialen Medien darin besteht, mit anderen in Kontakt zu treten, gibt es eine faszinierende Diskrepanz zwischen dem, wie wir uns selbst sehen, und dem, wie andere uns sehen.

Dies unterstreicht die Notwendigkeit, bewusst zu kommunizieren und die Macht des Kontextes in der digitalen Welt zu verstehen.

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Quelle: Pressetext

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