Eine besorgniserregende Form der sexuellen Belästigung im Internet ist das unaufgeforderte Versenden von sogenannten Dickpics, also Penisbildern, und Vulvapics. Diese Bilder erreichen die meist weiblichen Empfänger unvermittelt über verschiedene digitale Kanäle wie Messenger-Apps, soziale Medien, Dating-Portale und sogar E-Mails.

Trotz der Häufigkeit und der damit verbundenen Wut und Bestürzung schrecken viele Betroffene davor zurück, rechtliche Schritte einzuleiten. Dies ist jedoch ein wichtiger Schritt im Kampf gegen diese Form der Belästigung.

Sexuelle Belästigung im Internet ist strafbar

Laut § 184 Abs. 1 Nr. 6 des deutschen Strafgesetzbuches (StGB) ist das unaufgeforderte Versenden von Dickpics oder Vulvapics als Verbreitung pornografischer Schriften einzuordnen und somit strafbar. Diese Straftat kann mit Freiheits- oder Geldstrafe geahndet werden. Dies gilt unabhängig davon, ob es sich um Bilder oder Videos handelt.

Empfehlungen für den Umgang mit ungewollten anstößigen Bildern

  • Beweise sichern: Machen Sie Screenshots der unerwünschten Nachrichten.
  • Kontakt blockieren: Unterbrechen Sie jeglichen Kontakt und melden Sie den Vorfall.
  • Weiterverbreitung vermeiden: Leiten Sie die Bilder nicht weiter.
  • Strafanzeige stellen: Sie haben jederzeit das Recht, Anzeige gegen den Täter zu erstatten.

Dickstinction: Einfache Anzeigeerstellung online

Mit der Plattform „Dickstinction“ steht Ihnen ein Online-Formular zur Verfügung, um schnell und einfach eine formell korrekte Anzeige vorzubereiten. Nach Eingabe aller relevanten Informationen können Sie die Anzeige herunterladen, ausdrucken und bei der Polizei einreichen. Dieses Tool ist Teil des Beratungsangebots von HateAid, einem Zentrum für digitale Gewalt und Betroffenenberatung.

Für eine Anzeige benötigen Sie:

  • Datum des Empfangs des Dickpics
  • Zustellweg (z.B. Messenger-App, Social Media, E-Mail)
  • Screenshot des Vorfalls
  • Namen oder Nutzernamen des Absenders (falls bekannt)
  • Ihre persönlichen Daten

Was ist ein Dickpic?

Der Begriff „Dickpic“ bezeichnet ein ungefragt verschicktes Penisbild. Diese Handlung, meist getrieben von exhibitionistischen oder Machtgründen, gilt als sexuelle Belästigung, sofern sie ohne Zustimmung des Empfängers erfolgt.

Fragen und Antworten:

Frage 1: Was können Betroffene tun, wenn sie kein klares Bild des Täters oder keine genauen Informationen haben?
Antwort 1: Selbst wenn die Identität des Täters unklar ist, sollten Betroffene den Vorfall dennoch melden. Die Polizei kann Ermittlungen aufnehmen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergreifen.

Frage 2: Warum zögern viele Betroffene, eine Anzeige zu erstatten?
Antwort 2: Gründe für das Zögern können Schamgefühl, Angst vor Nichternstnehmen oder Unkenntnis über die rechtlichen Möglichkeiten sein. Es ist wichtig, dieses Tabu zu brechen und Betroffenen Mut zu machen.

Frage 3: Wie kann das Bewusstsein für dieses Thema in der Gesellschaft gestärkt werden?
Antwort 3: Durch Aufklärung, öffentliche Diskussionen und Kampagnen kann das Bewusstsein für die Problematik geschärft werden. Es ist essenziell, das Thema aus der Tabuzone zu holen.

Frage 4: Gibt es Präventivmaßnahmen, um sich vor solchen Belästigungen zu schützen?
Antwort 4: Vollständigen Schutz gibt es leider nicht, aber das Vermeiden der Weitergabe persönlicher Kontaktdaten und die Nutzung von Sicherheitseinstellungen in sozialen Medien können helfen.

Frage 5: Was tun, wenn der Täter aus dem persönlichen Umfeld stammt?
Antwort 5: In solchen Fällen ist es besonders wichtig, sich Hilfe zu suchen, sei es bei der Polizei, Beratungsstellen oder vertrauten Personen. Dies hilft, die Situation einzuschätzen und angemessen zu reagieren.

Hilfe bei sexueller Gewalt

Scham oder Angst sind keine guten Berater. Holen Sie sich Hilfe, wenn Sie Opfer von sexueller Gewalt oder Belästigung geworden sind!

Fazit

Die unaufgeforderte Zusendung von Dickpics und Vulvapics ist ein ernstzunehmendes Problem, das entschlossenes Handeln erfordert. Betroffene sollten ermutigt werden, ihre Stimme zu erheben und rechtliche Schritte einzuleiten. Durch eine breitere gesellschaftliche Diskussion und Sensibilisierung kann das Bewusstsein für dieses Thema gestärkt werden.

Schützen Sie sich und andere, indem Sie aktiv werden. Informieren Sie sich weiter über unsere Online-Vorträge und Workshops auf Mimikama Education und abonnieren Sie unseren Newsletter für aktuelle Informationen und Tipps.

Quelle: polizei-beratung.de

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
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