Inmitten der vielen Geschichten, die in den sozialen Medien geteilt werden, gibt es eine, die besonders hervorsticht. Die Geschichte der kleinen Eline Leonie, geboren mit neonataler Progerie – eine sehr seltene und tödliche Krankheit.

Eline Leonie: Der Missbrauch ihrer bewegenden Geschichte auf Facebook
Eline Leonie: Der Missbrauch ihrer bewegenden Geschichte auf Facebook

Ihre Geschichte, die mit dem Titel „Heute ist mein Geburtstag, ich weiß, dass ich hässlich bin, aber niemand hat mich jemals gesegnet ☹️!“ auf Facebook geteilt wurde, wird missbraucht und hat eine Lawine von Reaktionen ausgelöst.

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Screenshot: Facebook

Es ist bedauerlich zu sehen, dass manche Nutzer auf Facebook solche herzzerreißenden Geschichten lediglich als Mittel nutzen, um Interaktionen in Form von Likes, Kommentaren und Teilungen zu generieren. Sie scheinen wenig Interesse an der wahren Geschichte hinter diesen Bildern zu haben, ihr einziges Ziel ist es, ihre Reichweite zu erhöhen. Doch wir bei Mimikama haben die Fakten überprüft und die tatsächliche, bewegende Geschichte hinter diesem viralen Post aufgedeckt.

Die wahre Geschichte und die unglaubliche Reise von Eline Leonie

Eline Leonie, ein winziges Bündel von 1200 Gramm und 38 Zentimetern Größe, kam in eine Welt voller Herausforderungen. Diagnostiziert mit neonataler Progeria, stand ihr ein steiniger Weg bevor. Doch durch die liebevolle Pflege ihrer Mutter Michelle Claudine konnte sie in den ersten 15 Monaten ihres Lebens 600 Gramm zulegen.

Das Bild, dass auf Facebook geteilt wird, stammte von der Instagram Seite von Eline Leonie

Trotz der erschreckenden Prognose übertraf Eline die Erwartungen und kämpfte sich durch ein Jahr und drei Monate ihres Lebens. Sie klammerte sich an die Liebe ihrer Mutter und lebte jeden Moment in vollen Zügen.

Neonatale Progeria: Der stille Feind

Neonatale Progeria ist eine besonders seltene und aggressive Form der Progeria, die bereits vor der Geburt einsetzt und ein schnelles Altern verursacht. Eline zeigte bereits bei der Geburt Symptome der Krankheit und litt unter Verdauungs-, Muskel- und Herzproblemen. Sie benötigte spezielle Pflege und wurde durch einen Schlauch ernährt, da sie nicht die Kraft hatte, Muttermilch zu trinken.

Mutters Instinkt: Michelle Claudines unermüdlicher Kampf

Michelle spürte schon früh in der Schwangerschaft, dass etwas nicht stimmte. Sie war kleiner als andere werdende Mütter in der gleichen Schwangerschaftswoche und bestand auf einem Ultraschall, obwohl die Ärzte eine Amniozentese vorschlugen. Ihre Hartnäckigkeit zahlte sich aus, als der Ultraschall bestätigte, dass Eline nicht gewachsen war und ihr Herz instabil war. Michelle brachte Eline am 14. November 2019 durch einen Notfall-Kaiserschnitt zur Welt.

Im Rampenlicht: Die wahre Geschichte hinter den Facebook-Posts

Die traurige Wahrheit: Eline Leonie ist seit 2021 nicht mehr bei uns und die Nutzer kommentieren immer noch mit „Happy Birthday“

Die tragische Geschichte von Eline Leonie wurde in sozialen Medien missbraucht, um Interaktionen zu generieren. Dabei wurde die echte, bewegende Geschichte hinter diesen Posts oft übersehen. Eline starb am 7. März 2021 in den Armen ihrer Mutter. Ihre kurze, aber bedeutungsvolle Reise wurde von ihrer Mutter auf Instagram dokumentiert, wo sie eine beeindruckende Anzahl von fast einer Million Followern gewann.

Es ist zutiefst traurig und alarmierend zu erfahren, dass Nutzer auf Facebook immer noch „Happy Birthday“ an die kleine Eline Leonie senden, ohne sich des tragischen Umstands bewusst zu sein, dass sie nicht mehr unter uns ist.

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Eline Leonie hat ihren mutigen Kampf gegen die Progerie am 7. März 2021 verloren, wie ihre Mutter auf ihrem Instagram-Kanal (siehe Bild) mitteilte. Es ist herzzerreißend zu sehen, wie diese herzergreifende Geschichte missverstanden und in sozialen Medien missbraucht wird. Wir hoffen, dass diese Aufklärung dazu beiträgt, das Bewusstsein für die wahre Geschichte hinter diesen Posts zu schärfen und das Andenken an Eline Leonie mit der gebührenden Achtung und Liebe zu behandeln.

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Fazit: Menschlichkeit hinter den Klicks

Es ist tragisch und erstaunlich zugleich, wie das Leben der kleinen Eline Leonie Millionen von Menschen auf der ganzen Welt berührt hat. Ihre Geschichte hat uns berührt und daran erinnert, wie kostbar und zerbrechlich das Leben ist. Sie hat uns gezeigt, dass jede Sekunde zählt und dass selbst angesichts der größten Herausforderungen Liebe und Mitgefühl siegen können.

Es ist jedoch zutiefst bedauerlich, dass diese bewegenden Geschichten oft ausgenutzt werden, um in den sozialen Medien Reichweite zu erzielen. Echte Leben, echte Schicksale werden auf triviale Weise für Klicks, Likes und Shares instrumentalisiert. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass hinter jedem viralen Beitrag eine echte Geschichte, ein echter Mensch mit echten Gefühlen steht.

Die Schamlosigkeit, mit der solche Geschichten von manchen Nutzern für ihre eigenen Zwecke missbraucht werden, ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern auch respektlos gegenüber den Betroffenen. Jedes Mal, wenn ein Bild eines kranken Kindes ohne Kontext oder Zustimmung der Familie geteilt wird, wird das Kind auf seine Krankheit reduziert und seiner Würde beraubt. Anstatt seine Geschichte zu respektieren und zu ehren, wird es zu einem bloßen Mittel, um Likes zu sammeln.

Das ist ein absolutes No-Go, denn es fehlt der Respekt vor dem individuellen Schicksal und der Privatsphäre der Betroffenen. Die Grenze zwischen Mitgefühl und Ausbeutung wird überschritten. Jedes Mal, wenn wir auf solche Beiträge stoßen, sollten wir uns fragen: Würden wir wollen, dass unsere eigene Geschichte auf diese Weise verwendet wird?

Behandeln wir die Geschichte von Eline Leonie und die Geschichten aller Kinder, die mit schweren Krankheiten kämpfen, mit Respekt und Mitgefühl. Sie sind mehr als nur virale Botschaften. Es sind tapfere Kämpfer, geliebte Kinder, deren Leben und Geschichten es verdienen, mit Achtung und Respekt behandelt zu werden. Vergessen wir sie niemals: Jeder Klick, jeder Like, jeder Kommentar in den sozialen Medien beeinflusst reale Leben.

Es liegt in unserer Verantwortung, diese Instrumente mit Respekt zu nutzen und uns der menschlichen Geschichte hinter jedem viralen Post bewusst zu sein. Und nicht zuletzt sollten wir die Schönheit und den Wert jedes einzelnen Lebens, und sei es noch so kurz, erkennen und schätzen. Denn wie Eline Leonie uns gezeigt hat, kann auch das kürzeste Leben einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)