Wie oft sieht man im Sommer Kinder mit strahlenden Augen und lachenden Gesichtern, die an städtischen Brunnen spielen, die Wassertropfen von ihren zappelnden Fingern fangen und die Kühle des fließenden Wassers genießen? Doch was passiert, wenn dieses unbeschwerte Vergnügen durch die unbedachte Handlung einiger Menschen, die auf der Suche nach einem viralen Video sind, zunichtegemacht wird? Wenn so alltägliche Haushaltsprodukte wie Spülmittel und Seife in den Brunnen gelangen, zeigt sich die zerstörerische Seite viraler Trends.

Seifenschlacht auf dem Klingenbergplatz

Am 29. Juni 2023 wurde die idyllische Atmosphäre des Lübecker Klingenbergplatzes durch eine unerwartete Schaumparty unterbrochen. Vier Männer, getrieben von unklaren Absichten, vielleicht auf der Suche nach TikTok-Ruhm oder einfach nur auf der Suche nach einer seltsamen Art von Spaß, beschlossen, Seife und Spülmittel in den Brunnen auf dem Platz zu schütten. Dies führte zu einer massiven Schaumbildung und rief die alarmierte Polizei auf den Plan.

MIMIKAMA
Screenshot: Facebook / Polizei

Die Beamten konnten sofort drei Männer identifizieren: Zwei Hamburger im Alter von 28 und 37 Jahren sowie einen 35-jährigen Lübecker. Sie wurden ermahnt, ihr Tun zu überdenken und zu unterlassen. Doch die Männer, nun in Begleitung eines weiteren Lübeckers (36), ignorierten die Ermahnungen der Polizei und setzten ihre Aktion fort. In der zweiten Runde konnte die Polizei Spülmittelflaschen und flüssige Handseife sicherstellen.

Die Folgen

Gegen die vier wird jetzt wegen des Verdachts der gemeinschädlichen Sachbeschädigung ermittelt. Die Unvorsichtigkeit der Männer hatte zur Folge, dass 10.000 Liter Wasser ausgetauscht und das Becken gereinigt werden musste. Die Kosten für Personal, Arbeitsstunden und Wasseraustausch belaufen sich auf einen mittleren dreistelligen Betrag, den die Männer tragen müssen.

Doch der finanzielle Aspekt ist nur ein Teil des Problems. Die Enttäuschung der Kinder, die an einem heißen Sommertag Abkühlung suchten, und die Frustration der Erwachsenen, die eine Oase der Ruhe in der Stadt suchten, lassen sich nicht in Zahlen ausdrücken.

Warum Seife und Spülmittel nicht in Brunnen gehören

Es mag auf den ersten Blick harmlos erscheinen, aber Seife und Spülmittel haben in städtischen Brunnen nichts zu suchen. Einige Gründe dafür

  • Gefahr für die Umwelt: Obwohl in diesem Fall dank des geschlossenen Systems des Brunnens keine direkte Umweltgefährdung bestand, besteht bei offenen Systemen die Gefahr, dass die Chemikalien in den Boden und ins Grundwasser gelangen.
  • Gesundheitsrisiken: Seife und Spülmittel können Hautreizungen und allergische Reaktionen hervorrufen, insbesondere bei empfindlicher Haut oder bei Menschen mit Hauterkrankungen.
  • Verschlechterung der Wasserqualität: Durch die Bildung von Schaum wird die Sicht im Wasser getrübt und kann zur Vermehrung von Bakterien führen.
  • Kosten für die Stadtkasse: Die Reinigung und Wiederherstellung des Brunnens nach solchen Vorfällen ist kostspielig und belastet die städtischen Ressourcen.

Fazit: Was als einfache TikTok-Herausforderung oder als harmloser Scherz begann, hat ernsthafte Folgen. Die Brunnen in unseren Städten sind mehr als nur dekorative Elemente; sie sind Orte der Erfrischung und tragen zur Verbesserung der städtischen Ästhetik bei. Die Verantwortung für den Schutz dieser Gemeingüter liegt bei uns allen. Denn eines ist sicher: Die wahre Blubberblasenschlacht sollte immer zu Hause in der Badewanne stattfinden!

Quelle: Polizei Lübeck

Lesen Sie auch: Falschinformationen: Der Fall des gefälschten Lauterbach-Posts

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)