Die Behauptung

Ein Inserat des Verfassungsschutzes sucht nach Observationskräften und weckt Assoziationen zur DDR.

Unser Fazit

Das besagte Inserat ist nicht aktuell, sondern stammt aus dem Jahr 2020 und ist Teil der regulären Aufgaben des Verfassungsschutzes.

Die verbreitete Behauptung

Eine Anzeige des Verfassungsschutzes, in der angeblich neue V-Leute gesucht werden, sorgt in sozialen Netzwerken für Verwunderung. Besonders das Motto „Im Verborgenen Gutes tun“ scheint für Aufregung zu sorgen und schnell werden Vergleiche mit der Stasi in der DDR oder einem Blockwart-Dasein gezogen. Die Befürchtungen reichen von einem möglichen Rückfall in überwachungsstaatliche Methoden bis hin zur grundsätzlichen Infragestellung der Notwendigkeit solcher Maßnahmen in einer demokratischen Gesellschaft.

Screenshot Facebook
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Faktencheck zum Verfassungsschutz-Job

Tatsächlich handelt es sich bei der diskutierten Anzeige um eine reale Anzeige des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), die allerdings nicht aktuell ist. Die Anzeige wurde im Jahr 2020 veröffentlicht und die Bewerbungsfrist endete am 9. Mai desselben Jahres. In diesem Jahr haben wir auch über diese Anzeige berichtet. – HIER.

Das BfV betont auf seiner Website die Bedeutung seiner Rolle als Inlandsnachrichtendienst, der sich mit der Sammlung und Auswertung von Informationen über extremistische und terroristische Bestrebungen sowie über die Aktivitäten ausländischer Nachrichtendienste befasst. Diese Tätigkeiten seien für die Vorfeldaufklärung und den Schutz der freiheitlichen demokratischen Grundordnung unerlässlich.

Was wir herausgefunden haben

Die Aufregung um die vermeintlich neue Anzeige des BfV beruht auf einem Missverständnis. Die Anzeige ist knapp vier Jahre alt und spiegelt eine reguläre Ausschreibung des Inlandsnachrichtendienstes wider. Die Tätigkeit des Verfassungsschutzes ist vielfältig und dient der Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Bürger. Assoziationen mit der Überwachungspraxis der DDR sind in diesem Zusammenhang irreführend und entsprechen nicht der heutigen Praxis und Intention des BfV.

Aktuell ist eine solche Stellenanzeige nicht auf der Webseite des BfV zu finden.

Fragen und Antworten zum Thema

Frage 1: Deutet die Anzeige des Verfassungsschutzes auf eine verstärkte Überwachung hin?
Antwort 1: Nein, die Anzeige ist nicht aktuell und stellt lediglich eine der regelmäßigen Aufgaben des Verfassungsschutzes dar.

Frage 2: Warum sucht das BfV Observationskräfte?
Antwort 2: Die Beobachtung extremistischer und terroristischer Bestrebungen ist Teil der Vorfeldaufklärung zum Schutz der demokratischen Grundordnung. Aktuell werden keine Observationskräfte gesucht.

Frage 3: Entspricht die Arbeit des Verfassungsschutzes den Methoden der Stasi in der DDR?
Antwort 3: Nein, der Verfassungsschutz arbeitet nach rechtsstaatlichen Grundsätzen und ist ein wichtiger Teil der Sicherheitsarchitektur Deutschlands.

Frage 4: Wie aktuell ist die diskutierte Anzeige?
Antwort 4: Die Anzeige stammt aus dem Jahr 2020 und ist nicht mehr aktuell.

Fazit

Die Anzeige des BfV für Observationskräfte ist ein Beispiel dafür, wie leicht Missverständnisse in sozialen Medien entstehen können. Bei solchen Informationen ist es wichtig, die Quellen genau zu prüfen und sich auf aktuelle und verlässliche Daten zu stützen. Diese Anzeige ist nicht mehr aktuell.

Der Verfassungsschutz spielt eine wesentliche Rolle im Sicherheitsgefüge Deutschlands und seine Aufgaben sind im Kontext des Schutzes der freiheitlichen demokratischen Grundordnung zu sehen.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)