Es ist nicht das erste Mal, dass wir über diese Fotos berichten. Es geht um Bilder und Statusbeiträge mit „Heute ist mein Geburtstag. Niemand hat mein Foto geteilt, weil ich behindert bin. Kann ich mir etwas wünschen? Gibt es jemanden, der mein Foto teilen kann?“ Da uns aktuell vermehrt Anfragen zu einem Bild erreichen, nehmen wir dieses wichtige Thema nochmals auf!

Ausnutzung der Empathie: Virale Posts auf Facebook mit Geburtstagswünschen von behinderter Menschen und kranken Kindern


In den unendlichen Weiten von Facebook sind wir alle schon einmal auf einen solchen Post gestoßen: Ein Foto von einer behinderten, verletzten oder kranken Person, begleitet von einer Nachricht wie „Heute ist mein Geburtstag. Niemand hat mein Foto geteilt, weil ich behindert bin. Kann ich mir etwas wünschen? Gibt es jemanden, der mein Foto teilen kann?“. Solche Posts sind zum einen aus Sicht der Nutzer emotional ansprechend, zum anderen aber auch ein Spiegelbild der Dynamiken sozialer Medien.

Gefühle im Visier: Gestohlene Fotos, gestohlene Identitäten, falsche Geschichten!


Wie Klicksammler die Empathie der Nutzer missbrauchen! Es handelt sich um solche und ähnliche Statusbeiträge auf Facebook. Diese Beiträge haben oft Zehntausende „Likes“ und „Kommentare“


Was steckt dahinter?


Doch was steckt eigentlich hinter diesen Posts? Warum sehen wir sie immer wieder in unseren Newsfeeds? Die Antwort ist simpel, aber doch ein wenig kompliziert: Es handelt sich hierbei um eine Art virale Marketingstrategie. Die Ersteller solcher Posts hoffen darauf, dass die emotionale Botschaft – oft verstärkt durch ein Bild einer scheinbar bedürftigen Person – die Nutzer dazu bewegt, den Beitrag zu teilen. Der Hauptzweck dieser Strategie besteht darin, die Reichweite des Posts zu maximieren und so den Ersteller oder die Seite, von der er stammt, bekannter zu machen.

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Die Rolle der Empathie


Es ist kein Geheimnis, dass Emotionen in sozialen Medien eine große Rolle spielen. Positive Gefühle wie Freude oder Überraschung können dazu führen, dass ein Post geteilt wird, aber auch negative Emotionen wie Traurigkeit oder Wut können diesen Effekt haben. In diesem speziellen Fall wird auf Empathie und Mitgefühl abgezielt – Gefühle, die oft dazu führen, dass wir handeln wollen.

Die Formulierung des Posts zielt darauf ab, das Gefühl zu erzeugen, dass die Person auf dem Foto aufgrund ihrer Behinderung oder Krankheit ignoriert wird. Dies weckt den Wunsch zu helfen und ein Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen – und das am einfachsten durch das Teilen des Posts.

Manipulation und Missbrauch


Während der Wunsch, zu helfen, durchaus lobenswert ist, muss jedoch klar sein, dass diese Art von Posts oft manipulativ sind. Oft handelt es sich um Bilder, die ohne die Zustimmung der darauf abgebildeten Person genutzt werden, und es ist nicht ungewöhnlich, dass die Begleittexte falsche Informationen enthalten.

In extremen Fällen können solche Bilder sogar von Betrügern genutzt werden, um Spenden für nicht existierende Wohltätigkeitsorganisationen zu sammeln. Daher ist es immer wichtig, solche Posts kritisch zu hinterfragen und im Zweifelsfall zu recherchieren, bevor man sie teilt.

Teilen Sie nicht diese Fotos und Bilder!


Wir raten, solche Bilder nicht zu teilen, zu kommentieren oder auf andere Weise zu interagieren, insbesondere wenn der Hintergrund und die Absichten des ursprünglichen Postings unklar sind. Hier sind die Gründe:

1. Schutz der Privatsphäre
Oft werden diese Bilder ohne Einverständnis der abgebildeten Person oder deren Familie benutzt. Auch wenn die Absichten gut gemeint sind, ist es ein Verstoß gegen die Privatsphäre, Bilder von jemandem ohne seine Zustimmung zu verbreiten.

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2. Falsche Informationen und Manipulation
Die begleitenden Texte zu solchen Bildern enthalten oft irreführende oder sogar falsche Informationen. Durch das Teilen oder Interagieren mit solchen Beiträgen kann es dazu kommen, dass diese Falschinformationen weiter verbreitet werden.

3. Unterstützung unethischer Praktiken
Viele solcher Posts sind darauf ausgerichtet, die Reichweite der Seite oder des Kontos, das den Beitrag veröffentlicht hat, zu erhöhen. Indem man diese Posts teilt oder mit ihnen interagiert, kann man dazu beitragen, dass solche unethischen Praktiken erfolgreich sind und weiterhin genutzt werden.

4. Gefahr von Betrug
In einigen Fällen können solche Bilder und Posts von Betrügern verwendet werden, um Spenden für nicht existierende Wohltätigkeitsorganisationen zu sammeln. Durch das Teilen und Interagieren mit solchen Beiträgen kann man ungewollt zur Verbreitung von Betrug beitragen.

Daher ist es immer wichtig, bei solchen Posts kritisch zu hinterfragen und im Zweifelsfall zu recherchieren, bevor man sie teilt oder mit ihnen interagiert. Es ist immer besser, direkt legitime Wohltätigkeitsorganisationen zu unterstützen und über verlässliche Quellen zu informieren, statt potenziell schädliche Inhalte zu verbreiten.

Fazit


Wir sollten uns immer der Macht bewusst sein, die soziale Medien haben, und uns darüber im Klaren sein, dass nicht alles, was wir dort sehen, wahr oder authentisch ist. Es ist wichtig, mitfühlend und unterstützend zu sein, aber es ist ebenso wichtig, informiert und aufmerksam zu sein. Statt impulsiv auf solche Posts zu reagieren, sollten wir uns die Zeit nehmen, die Quelle zu überprüfen.


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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)