Bundeskanzler Scholz: Israel-Evakuierung war kein inszeniertes Drama

Echte Bedrohung oder inszeniertes Drama? Raketenalarm zwingt Bundeskanzler Olaf Scholz zur Evakuierung am Ben Gurion Flughafen.

Autor: Claudia Spiess

Wir brauchen deine Hilfe – Unterstütze uns!
In einer Welt, die zunehmend von Fehlinformationen und Fake News überflutet wird, setzen wir bei Mimikama uns jeden Tag dafür ein, dir verlässliche und geprüfte Informationen zu bieten. Unser Engagement im Kampf gegen Desinformation bedeutet, dass wir ständig aufklären und informieren müssen, was natürlich auch Kosten verursacht.

Deine Unterstützung ist jetzt wichtiger denn je.
Wenn du den Wert unserer Arbeit erkennst und die Bedeutung einer gut informierten Gesellschaft für die Demokratie schätzt, bitten wir dich, über eine finanzielle Unterstützung nachzudenken.

Schon kleine Beiträge können einen großen Unterschied machen und helfen uns, unsere Unabhängigkeit zu bewahren und unsere Mission fortzusetzen.
So kannst du helfen!
PayPal: Für schnelle und einfache Online-Zahlungen.
Steady: für regelmäßige Unterstützung.

Die Behauptung

Anhand eines Ausschnitts aus dem Video des Luftalarms und der Evakuierung aus dem Regierungsflugzeug am Ben Gurion Airport in Tel Aviv wird in sozialen Medien behauptet, es handle sich um eine Inszenierung. Gestützt wird diese Behauptung durch eine einzelne Person, die im Hintergrund zu sehen ist, was Nutzer als Hinweis dafür halten, dass hier keine Gefahr bestand.

Unser Fazit

Zahlreiche Berichte und Videos bzw. Fotos von Journalisten, die ebenfalls vor Ort waren und aus dem Flugzeug evakuiert wurden, sprechen eine andere Sprache und zeigen sehr wohl die dringlichen Sicherheitsvorkehrungen. Der Kanzler wurde in einen Schutzraum gebracht, andere Personen mussten sich liegend auf dem Rollfeld schützen.

Während Scholz und fast 50 weitere Passagiere sich auf den Weg nach Kairo machen wollten, ertönte plötzlich der Raketenalarm, der eine sofortige Evakuierung des Airbus nach sich zog.

Wenige Augenblicke später ist ein lauter Knall zu hören und in der Nähe werden Explosionen am Himmel beobachtet. Der „Iron Dome“ hat zwei Raketen abgefangen, die offensichtlich dazu bestimmt waren, den Flughafen zu treffen.

Was eine ernsthafte Sicherheitsbedrohung war, wird nun von einigen Stimmen als mögliche Inszenierung in Frage gestellt.

Evakuierung von Scholz‘ Regierungsflieger: Dramatische Momente in Israel

Die Situation, die sich am Ben Gurion Flughafen abspielte, war mit Hochspannung geladen. Reporter vor Ort, darunter Sara Sievert von t-online, berichteten live von den Ereignissen, die den deutschen Bundeskanzler und seine Delegation betrafen.

Die Anweisung war klar: „Alles liegen lassen, alle raus.“

Quelle: YouTube / t-online

Stimmen aus den Medien: Live-Berichte und Augenzeugenaccounts

Robin Alexander, stellvertretender Chefredakteur der „Welt“, veröffentlichte auf X/Twitter Fotos zu diesem Vorfall. Er hält auch fest, dass Kanzler Scholz nicht auf dem Rollfeld war, sondern in einem Schutzraum in Sicherheit gebracht wurde.

Georg Ismar berichtete ebenfalls via X/Twitter bzw. später in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung.
Nachdem die Entwarnung erfolgt war, veröffentlichte Tina Hassel, ARD, live vom Flughafen Ben Gurion ein Video zu den Geschehnissen.

Verschwörungstheorien versus Realität: Die Debatte um die Evakuierung

Einige Kommentatoren und Internetnutzer haben das Video der Schutzmaßnahmen genauestens analysiert und behaupten nun, Unstimmigkeiten oder Anzeichen einer möglichen Inszenierung entdeckt zu haben.

Die Hauptfigur, auf die sich diese Annahmen stützen, scheint eine Person in einer roten Jacke zu sein, die etwas weiter hinten am Flughafen an einer Flugzeugtreppe zu erkennen ist. Unter jedem Beitrag der Journalisten findet sich dieses Bild mit Kommentaren wie „Dort hinten wird das Boarding einfach weitergeführt?“, „Was für eine Propaganda“ bis hin zu „Wollt ihr uns verarschen?“

Auch auf Facebook findet sich jenes Bild, von dem immer ein- und derselbe Screenshot verwendet wird, mit Ungläubigkeit und Zweifel an der Echtheit des Vorfalls.

MIMIKAMA
Screenshot Facebook (archiviert)

Was diese Person tatsächlich tut – ob sie wartet, einsteigt, weggeht oder vielleicht gar zum Personal gehört und den Zugang blockiert – ist schlicht nicht klar zu erkennen und bisher auch nicht zu verifizieren. Trotzdem führte dieser kurze Ausschnitt zu weitreichenden Spekulationen.

Die verschiedenen Berichte der Journalisten zeigen allerdings ein anderes Bild: Das einer dringlichen Evakuierung, begleitet von den deutlichen Klängen von Sirenen und sichtbaren Raketen am Himmel. – Hier „Schauspielerei“ und „Inszenierung“ zu unterstellen, während man selbst bequem und in Sicherheit am Handy tippt, ist wahrlich ein sehr einfacher Weg, mit diesen Informationen umzugehen.

Die Gefahr von Fehlinformationen in einer vernetzten Welt

Der Vorwurf, die Evakuierung sei inszeniert gewesen, ignoriert die realen und dokumentierten Gefahren dieses Luftalarms. Gefahren, denen Israel täglich gegenübersteht, insbesondere aus dem Gazastreifen.

Während Verschwörungstheorien verführerisch sein können, ist es entscheidend, dass wir uns auf Fakten und glaubwürdige Berichte stützen, um ein vollständiges Bild der Ereignisse zu erhalten.

Fazit

Bundeskanzler Scholz wurde bei diesem Vorfall in einen Schutzraum gebracht. Weitere Flugzeug-Insassen, unter ihnen zahlreiche Journalisten, mussten sich am Rollfeld liegend schützen.

Während einige die Authentizität der Bedrohung in Frage stellen, sprechen die Berichte derjenigen, die vor Ort waren, sowie die dokumentierten Reaktionen des israelischen Raketenabwehrsystems „Iron Dome“ eine klare Sprache.

In einer Zeit, in der Desinformation gedeihen kann, erinnert uns dieser Vorfall daran, wie wichtig es ist, fundierte Quellen zu suchen und Informationen kritisch zu hinterfragen.


Dieser Artikel wurde durch die vereinte Kraft unserer Community-Power im neuen Mimikama-Forum realisiert! Ein herzliches Dankeschön an alle beteiligten Mimikamas. Wie wir zu diesen Erkenntnissen gelangt sind und den gesamten Recherche-Prozess können Sie hier nachvollziehen.

Quelle:

t-online, Süddeutsche Zeitung (PayWall), Süddeutsche Zeitung, RND, n-tv

Das könnte auch interessieren:
Die verfehlte Rakete: Faktencheck entlarvt voreilige Schuldzuweisungen im Gaza-Krankenhausvorfall
Kein Fake: Bombendrohungen legen Frankreichs Flughäfen lahm
Der Echoeffekt: Wenn Lügen durch Wiederholung zur „Wahrheit“ werden
Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.