Mythen und Realitäten: Können Menschen in brennenden E-Autos nicht gerettet werden?

Eine häufig gestellte Frage betrifft die Sicherheit von Elektrofahrzeugen im Brandfall. Eine besorgte Bürgerin erzählte:

„Stimmt es, dass die Bergung aus E-Autos mit Bergeschere, z. B. durch die Feuerwehr bei einem Brand, nicht möglich ist? Ein Feuerwehrmann erzählte, dass er deswegen gegen E-Autos ist, weil angeblich viele Menschen schrecklich verbrennen, da sie im Auto belassen werden, weil keine Bergung möglich ist.“

Die Antwort ist klar: Feuerwehrleute sind darauf trainiert, Menschen aus verunglückten Fahrzeugen zu bergen, unabhängig vom Fahrzeugtyp. Sicherheitsprotokolle und spezielle Rettungstechniken ermöglichen es, Menschen aus E-Autos sicher zu evakuieren. Es gibt sicherlich neue Herausforderungen, aber die Feuerwehren sind ausgebildet, um diesen zu begegnen und Leben zu retten.

Blitz, Rauch und Funken: Das Drama eines E-Auto-Brandes

Während herkömmliche Fahrzeugbrände oft rasch beherrscht werden können, erregt ein brennendes Elektroauto sofort die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Der Grund? Hochvoltbatterien sind schwerer zu löschen und somit spektakulärer in ihrer Darstellung. Karl-Heinz-Knorr, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbands, betont: „Wenn ein E-Auto-Akku brennt, ist mit enormer Brandleistung zu rechnen – sie ist bei einem Akku nicht geringer als bei einem aufgerissenen Tank.“

Warum Elektroautos anders brennen

Die heutigen Autos entwickeln im Falle eines Brandes durch die verbauten brennbaren Stoffe wie Dämmung, Kunststoffe und breitere Reifen generell eine größere Hitze. Dies trifft auf Fahrzeuge aller Antriebsarten zu, auch auf Elektroautos. Bei einem E-Auto-Brand wird die Energie vorwiegend im Inneren des Akkus freigesetzt, wo der Brand von einer Zelle zur nächsten überspringt. Das verkompliziert die Löscharbeiten.

Wasser: Der beste Freund der Feuerwehr

Für herkömmliche Fahrzeugbrände verwenden Feuerwehrleute oft Löschschaum. Doch bei Lithium-Ionen-Akkus ist Wasser das bevorzugte Mittel. Warum? „Es reicht nicht aus, nur die sichtbaren Flammen zu ersticken“, erklärt Knorr. Der Akku muss gekühlt werden, und das erfordert meistens viel mehr Wasser als bei herkömmlichen Bränden. Manchmal werden Löschmittelzusätze hinzugefügt, um die Effizienz zu erhöhen.

Was macht den Unterschied zwischen dem Wasserstrahl beim Löschen und dem herkömmlichen Wasserstrahl aus?

Zum Löschen eines Elektroauto-Brandes wird nicht nur mehr Wasser benötigt, sondern auch ein spezieller Wasserstrahl. Der Wasserstrahl besteht aus einzelnen Tropfen. Er löscht zuerst alle brennenden Außenteile und dann die Batterie. Diese Methode schützt die Feuerwehrleute davor, dass die Spannung durch das Wasser zurückfließt und sich auf die Einsatzkräfte überträgt. Doch auch wenn diese Hürde genommen ist und das Elektroauto augenscheinlich nicht mehr brennt, ist der Einsatz für die Feuerwehr noch nicht beendet. Der Spezialstrahl ist nur eine von zwei besonderen Aufgaben, vor denen die Feuerwehr bei Bränden von Elektroautos steht. Anschließend muss das Elektroauto in ein Wasserbad getaucht werden.

Löschdecken: Das Versprechen neuer Technologien

Ein weiterer Ansatz zur Bekämpfung von E-Auto-Bränden ist der Einsatz von Löschdecken. Diese hitzebeständigen Decken können ein brennendes Fahrzeug vollständig abdecken und so die Flammen ersticken. Tests mit der Feuerwehr und dem ADAC haben gezeigt, dass Löschdecken die Brandentwicklung deutlich verzögern können, was besonders in geschlossenen Räumen wie Tiefgaragen von entscheidender Bedeutung ist.

BehauptungenFaktencheck
E-Autos brennen häufiger als Verbrenner.Falsch. Das Brandrisiko von E-Autos ist nicht höher als bei Benzin- oder Dieselfahrzeugen.
Die Feuerwehr löscht brennende E-Autos nicht mit Wasser.Falsch. Wasser (H2O) ist das Löschmittel, das von der Feuerwehr verwendet wird, um brennende E-Autos zu löschen.
Wasser und Strom gehören nicht zusammen.Richtig, doch im Falle eines brennenden E-Autos wird Wasser verwendet, um den Akku zu kühlen und den Brand zu löschen.
Es gibt eine spezielle Technik, um das Überspringen der Spannung zu vermeiden.Richtig. Die Feuerwehr hat spezielle Techniken entwickelt, um sicherzustellen, dass die Spannung nicht auf die Einsatzkräfte übergeht.
Der Wasserstrahl zum Löschen eines E-Auto-Brandes ist herkömmlich.Falsch. Der Wasserstrahl besteht aus einzelnen Tropfen und wird speziell verwendet, um zuerst die brennenden Teile und dann den Akku zu löschen.
Ein brennendes E-Auto muss in ein Wasserbad getaucht werden.Richtig. Dies ist notwendig, um den überhitzten Akku zu kühlen und einen erneuten Brand zu verhindern.
Ein brennendes E-Auto kann vom Fahrer gelöscht werden.Falsch. Es sollte nicht einmal versucht werden. Es ist essentiell, sich von einem brennenden E-Auto zu entfernen und die Löscharbeiten der Feuerwehr zu überlassen.
Es gibt aktuell Löschmethoden für E-Autos, die einen Totalschaden vermeiden.Falsch. Aktuell führen alle Löschmethoden für E-Autos zu einem Totalschaden.
Ein E-Auto kann nach einem Brand repariert werden.Falsch. Zum aktuellen Zeitpunkt geht ein E-Auto-Brand mit einem Totalschaden einher.
Elektrik und Wasser sollten immer getrennt werden.Grundsätzlich richtig. Aber im Falle eines E-Auto-Brandes ist Wasser notwendig, um den Akku effektiv herunterzukühlen.

Fazit: Der Weg zur sicheren Zukunft

Es besteht kein Zweifel, dass Elektroautos die Zukunft des Transports sind. Mit dieser neuen Technologie kommen jedoch auch neue Herausforderungen im Bereich der Sicherheit und Brandbekämpfung. Die gute Nachricht ist, dass Feuerwehren weltweit neue Techniken und Strategien entwickeln, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Während die Bilder von brennenden E-Autos oft schockierend und besorgniserregend sind, sollte man sich daran erinnern, dass auch herkömmliche Fahrzeuge ihre eigenen Gefahren und Risiken mitbringen. Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit gut informiert ist und Mythen von Fakten trennen kann. Das Engagement und die Expertise der Feuerwehr gewährleisten, dass die Sicherheit im Straßenverkehr auch in der Ära der Elektromobilität oberste Priorität hat.

Ein E-AUTO in Vollbrand – Akkus reagierten / Feuerwehr Langenfeld / Emergency-Report.de

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Quellen:

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