Wenn Teenager zu viel Zeit auf Social Media Plattformen verbringen, verpassen sie oft wichtige Momente im echten Leben. Ein Nachmittag mit Freunden, ein Ausflug mit dem Fahrrad, das Lernen für die nächste Prüfung – all das kommt zu kurz. Stattdessen sehen sie die perfekten Fotos ihrer Altersgenossen und stellen hohe Ansprüche an sich selbst. Das macht unzufrieden und traurig.

Der Ruf nach mehr Kontrolle

Experten wie der amerikanische Arzt Vivek Murthy fordern deshalb eine strengere Kontrolle von Social-Media-Plattformen für Jugendliche. Unternehmen und Gesetzgeber müssten schnell handeln und Regeln aufstellen. Ziel sei es, unsere Kinder vor schädlichen Inhalten und der Suchtgefahr der Apps zu schützen.

Auch für uns Eltern hat Vivek Murthy Vorschläge. Er sagt, wir sollten zu Hause „technologiefreie Zonen“ einrichten. Das sind Orte, an denen Handy, Tablet und Co. verboten sind. Gleichzeitig sollten wir unseren Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Geräten beibringen.

Der gefährliche Vergleich

Ein besonderes Problem auf Plattformen wie Instagram ist der ständige Druck, sich von seiner besten Seite zu zeigen. Viele Jugendliche vergleichen sich dann mit anderen und fühlen sich schlecht, weil sie glauben, nicht mithalten zu können. Das kann das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen und zu psychischen Problemen führen.

Die Corona-Pandemie macht es noch schlimmer – mit traurigen Folgen

In der aktuellen Corona-Krise haben viele Jugendliche noch mehr Zeit vor dem Bildschirm verbracht. Das hat ihre Probleme noch verschlimmert.

Die Zunahme von Depressionen unter Jugendlichen hat leider auch eine dunkle Seite: Immer mehr Jugendliche verletzen sich selbst oder denken sogar an Selbstmord. Es ist daher dringend notwendig, dass wir uns alle mit diesem Thema auseinandersetzen.

Es ist Zeit für Veränderung

Wir alle müssen etwas tun, um unsere Kinder zu schützen. Eine Möglichkeit wäre, das Mindestalter für Social-Media-Konten anzuheben. Wir sollten uns auch dafür einsetzen, dass unsere Kinder ihre Smartphones weniger nutzen. Letztendlich geht es darum, ihnen zu helfen, einen gesunden Umgang mit Social Media zu finden. Nur so können sie die Vorteile dieser Plattformen nutzen, ohne ihre psychische Gesundheit zu gefährden.

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10 Tipps für Teenager und zehn Tipps für Eltern, um den Umgang mit sozialen Medien zu verbessern:

Tipps für Teenager

  1. Qualität statt Quantität: Folge nur den Personen und Accounts, die dich wirklich interessieren und positiv beeinflussen.
  2. Digital Detox: Versuche, jeden Tag eine technologiefreie Zeit einzuplanen, in der du dich auf andere Aktivitäten konzentrierst.
  3. Vergleiche minimieren: Denke daran, dass die meisten Menschen auf Social Media nur ihre besten Momente teilen. Versuche dich nicht ständig zu vergleichen.
  4. Privatsphäre-Einstellungen: Stelle sicher, dass deine Privatsphäre-Einstellungen auf sozialen Medien auf dem höchsten Level sind.
  5. Vertrauenspersonen: Sprich mit Freunden, Familienmitgliedern oder Beratungsstellen, wenn du dich durch Social Media unter Druck gesetzt oder deprimiert fühlst.
  6. Positiver Content: Folge Accounts, die positive Nachrichten und inspirierende Inhalte teilen.
  7. Aktive und passive Nutzung trennen: Nutze Social Media aktiv, indem du Beiträge erstellst, kommentierst und teilst, anstatt nur zu konsumieren und zu scrollen.
  8. Kein Smartphone vor dem Schlafengehen: Vermeide Bildschirmzeit eine Stunde vor dem Schlafengehen, um einen gesunden Schlaf zu fördern.
  9. Nichts ist für immer: Sei dir bewusst, dass alles, was du online postest, dauerhaft bleiben kann. Poste also nichts, was dir später peinlich sein könnte.
  10. Social Media ist nicht die Realität: Erinnere dich daran, dass das Leben aus mehr als Likes und Followern besteht.

Tipps für Eltern

  1. Informieren: Lernen Sie über die verschiedenen Social-Media-Plattformen, die Ihr Kind nutzt, um besser zu verstehen, was sie tun.
  2. Offene Kommunikation: Reden Sie mit Ihrem Kind über ihre Erfahrungen auf Social Media und schaffen Sie ein Umfeld, in dem sie sich wohlfühlen, Probleme anzusprechen.
  3. Gemeinsame Regeln aufstellen: Legen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Regeln für die Nutzung von Social Media fest.
  4. Vorbild sein: Zeigen Sie einen verantwortungsvollen Umgang mit den eigenen digitalen Geräten und Social Media.
  5. Privatsphäre respektieren: Respektieren Sie die Privatsphäre Ihres Kindes, aber stellen Sie sicher, dass sie wissen, wie sie ihre Privatsphäre online schützen können.
  6. Bildschirmfreie Zeiten: Führen Sie bildschirmfreie Zeiten ein, in denen die ganze Familie auf digitale Geräte verzichtet.
  7. Auf Veränderungen achten: Achten Sie auf Verhaltensveränderungen Ihres Kindes, die auf Probleme mit Social Media hinweisen könnten.
  8. Unterstützung anbieten: Wenn Ihr Kind Schwierigkeiten hat, bieten Sie Unterstützung an und suchen Sie gegebenenfalls professionelle Hilfe.
  9. Positiver Umgang mit Social Media: Ermutigen Sie Ihr Kind, Social Media auf eine positive Weise zu nutzen, z. B. um sich über Themen zu informieren, die es interessiert, und um positive Beziehungen zu pflegen.
  10. Wertevermittlung: Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass sein Wert nicht von der Anzahl der Likes oder Follower abhängt. Jeder Mensch ist einzigartig und wertvoll, unabhängig von seiner Online-Präsenz.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)