Die Mechanismen und Algorithmen von Facebook sind oft Gegenstand von Spekulationen und Missverständnissen. Ein kürzlich aufgetretener Mythos ist die Behauptung, dass die Verwendung des wütenden Emojis (😠) in Beiträgen oder Kommentaren das Mitglied, das den Beitrag gemacht hat, negativ bewertet und zu Funktionseinschränkungen führen kann. Es wird dabei sogar behauptet, dass zu viele wütende Emojis zur Löschung von Gruppen, Seiten und Accounts führen könnten. Ist da etwas dran an diesen Behauptungen?

Es handelt sich um diesen oder ähnliche Aussagen auf Facebook:

„Für Facebook ist es eine negative Bewertung der Person, der/die das Posting gemacht hat !!! Es kann dazu führen, dass das Mitglied eine kurzfristige Funktionen Sperre bekommt. Dass das Mitglied für eine gewisse Zeit nichts mehr posten oder kommentieren darf /kann, damit andere Mitglieder geschützt werden. Weil es ja negativ (😠) bewertet wurde… Facebook kann wegen zu vielen 😠Gruppen, Seiten, Accounts löschen !!! Facebook hat ein Computer Programm, der Algorithmus… Das Programm schaut IMMER, was jedes Facebook Mitglied macht… Für das Programm ist es nicht verständlich, dass eigentlich der Schauspieler oder seine Rolle in der Serie, negativ bewertet wird. Für das Programm wird die Person bewertet, der /die das Posting gemacht hat…“

Die Rolle des Facebook-Algorithmus und der Emojis

Emojis sind aus der Online-Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Im Februar 2016 hat Facebook die „REAKTIONEN“ als Ergänzung zum traditionellen „Gefällt mir“-Button eingeführt. Diese bieten den Nutzern eine größere Auswahl an emotionalen Reaktionen auf Beiträge und haben sicherlich die Art und Weise verändert, wie wir auf Inhalte reagieren. Zur Auswahl stehen „Gefällt mir“, „Liebe“, „Umarmung“, „Haha“, „Wow“, „Traurig“ und „Wütend“.

Emojis sind aus der Online-Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Im Februar 2016 hat Facebook die „REAKTIONEN“ als Ergänzung zum traditionellen „Gefällt mir“-Button eingeführt. Diese bieten den Nutzern eine größere Auswahl an emotionalen Reaktionen auf Beiträge und haben sicherlich die Art und Weise verändert, wie wir auf Inhalte reagieren. Zur Auswahl stehen „Gefällt mir“, „Liebe“, „Umarmung“, „Haha“, „Wow“, „Traurig“ und „Wütend“.
Screenshot: Facebook

Diese Smileys sind nicht nur Ausdrucksmittel, sondern beeinflussen auch den Facebook-Algorithmus, der die Timeline eines Nutzers bestimmt. Markiert ein Nutzer beispielsweise häufig Beiträge mit dem Smiley „traurig“, geht der Algorithmus davon aus, dass dieser Nutzer solche Beiträge bevorzugt und zeigt ähnliche Beiträge in seiner Timeline an.

Facebooks Position zu wütenden Reaktionen

Laut den offiziellen Facebook-Richtlinien können Beiträge mit vielen „Wütend“-Reaktionen zu negativen Erlebnissen auf der Plattform beitragen. Daher nutzt Facebook diese Reaktionen, um Inhalte zu bewerten und ihr Ranking im Newsfeed zu bestimmen. Wenn ein Beitrag also viele „Wütend“-Reaktionen erhält, könnte dies dazu führen, dass er weniger Nutzern angezeigt wird.

Facebooks Position zu wütenden Reaktionen
Screenshot: Facebook

Facebook verwendet die Emotionen, die ein Beitrag hervorruft (ausgedrückt durch die „Reactions“-Emojis), um zu beurteilen, wie dieser Beitrag im Newsfeed der Nutzer platziert werden sollte.

Wenn ein Beitrag besonders viele „Wütend“-Reaktionen erhält, könnte Facebook den Beitrag als kontrovers oder belastend einstufen und ihn daher weniger hervorheben oder weniger Nutzern anzeigen.

Der Algorithmus ist jedoch nicht in der Lage, den Kontext und die Absicht hinter der Verwendung des „verärgert“-Emoticons festzustellen. Der Algorithmus interpretiert die Verwendung des „Wütend“-Emoticons lediglich als Indikator dafür, dass der Beitrag negative Emotionen hervorruft, unabhängig davon, ob sich diese Wut gegen den Verfasser des Beitrags oder den Inhalt des Beitrags selbst richtet.

Bedeutet also: Der Facebook-Algorithmus sieht nur, dass das „Wütend“-Emoji verwendet wurde, aber er versteht nicht, warum. Es ist ihm egal, ob du über den Inhalt des Beitrags oder über die Person, die ihn gepostet hat, verärgert bist. Er sieht nur, dass du das „Wütend“-Emoji benutzt hast und nimmt an, dass der Beitrag negative Gefühle hervorruft. Dies kann dazu führen, dass der Beitrag weniger häufig in den Neuigkeiten anderer Nutzer angezeigt wird.

Dies bedeutet aber nicht, dass Facebook Seiten, Gruppen oder Profile aufgrund von zu vielen „Wütend“-Reaktionen sperrt.


BehauptungenFaktencheck
Facebook sperrt Nutzer, Gruppen oder Seiten aufgrund der Nutzung des „Wütend“-EmojiFalsch. Facebook sperrt keine Nutzer, Gruppen oder Seiten aufgrund der Nutzung des „Wütend“-Emoji.
Emojis beeinflussen die Nutzererfahrung und das Ranking von Inhalten auf FacebookRichtig. Der Facebook-Algorithmus verwendet Emojis, einschließlich des „Wütend“-Emojis, um den Inhalt im Newsfeed eines Benutzers zu ordnen.
Zu viele wütende Emojis führen zur Löschung von Gruppen, Seiten und AccountsFalsch. Es gibt keine Belege dafür, dass die Verwendung von zu vielen „Wütend“-Emojis zur Löschung von Gruppen, Seiten oder Accounts führt.
Die Verwendung des „Wütend“-Emojis wird als negative Bewertung des Post-Erstellers gesehenFalsch. Der Facebook-Algorithmus kann den Kontext oder die Absicht hinter der Verwendung des „Wütend“-Emojis nicht verstehen.
Ein hoher Anteil von „Wütend“-Reaktionen führt dazu, dass ein Beitrag weniger angezeigt wirdRichtig. Beiträge mit vielen „Wütend“-Reaktionen könnten weniger oft angezeigt werden, um negative Nutzererfahrungen zu minimieren.

Fazit: Die Nutzung der „Reactions“-Emojis auf Facebook, insbesondere das „Wütend“-Emoji, hat Auswirkungen darauf, wie und wo ein Beitrag im Newsfeed der Nutzer angezeigt wird. Wenn ein Beitrag eine große Anzahl an „Wütend“-Reaktionen erhält, kann dies dazu führen, dass Facebook diesen Beitrag seltener zeigt, um negative Nutzererfahrungen zu reduzieren. Das heißt jedoch nicht, dass Facebook Seiten, Gruppen oder Profile nur wegen einer großen Anzahl von „Wutreaktionen“ blockiert.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)