In der Welt des kulinarischen Abenteuers haben scharf gewürzte Speisen schon immer einen besonderen Reiz ausgeübt. Von Chilischoten über scharfe Chilisaucen bis hin zu mit Chili gewürzten Snacks wie Chips ist die scharfe Versuchung allgegenwärtig. Doch hinter der aufregenden Schärfe lauert eine Gefahr, die vor allem für Kinder und Jugendliche eine ernsthafte Bedrohung darstellen kann.

Kinder und scharfe Speisen: Ein gefährlicher Trend

Die „Hot Chip Challenge“, ein gewagtes Unterfangen, wird nicht nur in Videoformat festgehalten, sondern auch auf TikTok und Instagram geteilt, wo Influencer sich der Herausforderung stellen und viral gehen. Wir haben HIER darüber berichtet.

Die alarmierenden Warnungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat angesichts der wachsenden Aufmerksamkeit für Capsaicin ernsthafte gesundheitliche Bedenken geäußert. Ein übermäßiger Verzehr von Capsaicin kann zu Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und sogar Bluthochdruck führen. Besonders Kinder reagieren empfindlich auf scharfe Chiliprodukte, und es gibt sogar Berichte über schwere Vergiftungen von Kleinkindern durch den Verzehr von Chiliprodukten.

Die Verlockung der Schärfe

Chili, insbesondere der scharfe Geschmack, wird durch Capsaicinoide wie Capsaicin verursacht. Diese Substanzen sind nicht nur für den feurigen Kick verantwortlich, sondern dienen den Pflanzen auch als natürlicher Schutz vor Fressfeinden. Doch der Wille des Menschen, Grenzen zu überschreiten und sich in scharfen Duellen zu messen, ist eine echte Mutprobe.

In den letzten Jahren haben Events wie die „Hot Chip Challenge“ durch soziale Medien an Popularität gewonnen. Dabei wird ein mit Capsaicin gewürzter Tortilla-Chip gegessen, oft mit Video- oder Fotoaufnahmen, um die Teilnahme an der „Challenge“ zu dokumentieren. Die Folgen können jedoch verheerend sein und haben bereits zu Notarzteinsätzen geführt.

Die gefährliche Dosierung

Das BfR warnt, dass die von Erwachsenen akzeptierte Schärfe in einer Mahlzeit maximal 5 Milligramm Capsaicin pro Kilogramm Körpergewicht entsprechen sollte. Für einen durchschnittlich 60 Kilogramm schweren Erwachsenen bedeutet dies, dass die Capsaicin-Aufnahme auf 300 Milligramm pro Mahlzeit begrenzt werden sollte.

Vorsicht ist geboten

Das BfR rät Verbrauchern zur Vorsicht beim Verzehr von extrem scharfen Lebensmitteln und großen Mengen scharfer Chilisaucen, insbesondere bei Schärfewettbewerben. In diesen Fällen kann es zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen bis hin zur Lebensgefahr kommen. „Feurige“ Chilisaucen sollten im Haushalt so aufbewahrt werden, dass sie für Kleinkinder unzugänglich sind.

Die Wahrheit über scharfe Speisen

Es ist wichtig zu betonen, dass der mäßige Verzehr von scharfem Essen im Rahmen der internationalen kulinarischen Traditionen im Allgemeinen kein akutes Gesundheitsrisiko darstellt. Allerdings sind die Daten über die Dosierung und Wirkung von Capsaicin begrenzt und Unverträglichkeiten sind bekannt. Hautkontakt mit Chili kann sogar zu Kontaktdermatitis führen.

Fazit: Genuss in Maßen

Capsaicin sollte nicht leichtfertig unterschätzt werden. Auch wenn scharfes Essen zweifellos ein kulinarischer Genuss sein kann, sollten wir alle verantwortungsvoll damit umgehen.

Insbesondere Eltern sollten darauf achten, dass Kinder vor zu scharfem Essen geschützt werden. Es liegt an uns allen, die richtige Balance zwischen Genuss und Gesundheit zu finden und den „feurigen“ Genuss nicht zur Gefahr werden zu lassen.

Quelle: BfR

Weitere Informationen vom BfR:
Zum Thema Lebensmittelinhaltsstoffe BfR-Stellungnahme zu Capsaicin
Themenseite zu LM-Inhaltsstoffen
Das könnte auch interessieren: Schützen wir unsere Kinder online: Die schockierende Wahrheit über Sharenting

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)