Plötzlich steht man vor minderwertiger Ware, einem komplett anderen Produkt oder schlichtweg Schrott. Ein Rückversand ist teuer und nur nach China möglich? Keine Sorge, denn in diesem Artikel werden wir Ihnen zeigen, was Sie in einem solchen Fall tun können. Unsere Partner der Watchlist Internet zeigt Ihnen, was Sie in diesem Fall tun können.

Was ist ein problematischer Online-Shop?

Ein problematischer Online-Shop ist nicht unbedingt ein Fake-Shop. Sie erhalten in der Regel tatsächlich Ware geliefert. Das Problem liegt jedoch darin, dass diese oft minderwertig ist und nicht Ihren Vorstellungen entspricht.

Meist handelt es sich bei problematischen Online-Shops um Unternehmen außerhalb der EU oder im asiatischen Raum. Möglicherweise haben diese Shops auch einen österreichischen oder deutschen Firmensitz, liefern aber nur aus China. Das Problem hierbei ist, dass auf der Webseite oft nicht klar kommuniziert wird, von wo aus die Ware geliefert wird und wohin sie im Falle einer Rücksendung geschickt werden muss.

Besonders ärgerlich ist, dass problematische Online-Shops Rücksendungen häufig verweigern, erschweren oder unattraktiv gestalten. Sie ignorieren Ihren Widerruf und Ihre Bitte um ein Retourenetikett einfach, geben keine klare Rücksendeadresse an oder schrecken Sie mit hohen Rücksendekosten ab. Stattdessen bieten sie Ihnen eine Preisminderung an, um Sie „zufrieden zu stellen“.

Besonders häufig werden diese Probleme bei „Dropshipping“ und „China-Shops“ beobachtet. Dropshipping ist die direkte Zustellung der Ware vom Lager (bei problematischen Angeboten meist in China) an die Verbraucher:innen. Das bedeutet, dass die Betreiber:innen des Online-Shops die angebotene Ware noch nie zu Gesicht bekommen haben. Mehr zum problematischen Dropshipping finden Sie z.B. hier.

So erkennen Sie einen problematischen Online-Shop

  • Sitz außerhalb der EU: Vorsicht ist geboten, wenn der Online-Shop seinen Sitz außerhalb der EU hat. Bei einer Bestellung oder bei Problemen ist es kaum möglich, Rechte wie das Widerrufs- oder Gewährleistungsrecht durchzusetzen. Defekte oder beschädigte Produkte werden nur in Ausnahmefällen ersetzt oder erstattet – dies gilt auch für minderwertige oder falsch gelieferte Produkte.
  • Rücksendung: Suchen Sie auf der Website immer nach Informationen zur Rücksendung. An welche Adresse muss die Rücksendung geschickt werden und muss ich die Versandkosten selbst tragen? Achtung: Nicht immer erfolgt die Rücksendung an die im Impressum angegebene Adresse. Wenn Sie keine eindeutigen oder widersprüchlichen Angaben finden, sollten Sie besser nicht bestellen.
  • Lieferung aus Asien: Bei Lieferungen aus Asien müssen Sie mit sehr langen Lieferzeiten und manchmal sogar mit Zollgebühren rechnen. Auch eine Rücksendung nach Asien ist sehr teuer.
  • Bewertungen: Wenn Sie zum ersten Mal in einem Online-Shop bestellen, sollten Sie vorher immer die Bewertungen lesen. Oft werden Sie bereits gewarnt.
  • Schauen Sie in unsere Liste: Neben unserer Liste betrügerischer Online-Shops führen wir auch eine Liste problematischer Online-Shops. Nutzen Sie auch unseren Fake-Shop-Detektor, der Sie vor betrügerischen und problematischen Angeboten warnt.

Beachten Sie, dass Internetadressen mit der Endung .at oder .de nicht automatisch einen Sitz in Österreich oder Deutschland bedeuten. .at- oder .de-Domains werden von vielen Shops verwendet, die aus China liefern.

Das können Sie tun, um Ihr Geld zurückzubekommen

Schritt 1: Online-Shop kontaktieren

  • Informieren Sie das Unternehmen, dass Sie vom Vertrag zurücktreten möchten und verlangen Sie ein Retourenetikett.
  • Haben Sie ein minderwertiges oder defektes Produkt erhalten, sollte der Onlineshop die Rücksendekosten übernehmen. Leider halten sich problematische Shops oft nicht an die gesetzlichen Bestimmungen.
  • Wenn Sie keinen Aufkleber für die Rücksendung erhalten, raten wir Ihnen von einer Rücksendung nach China ab. Die Kosten für die Rücksendung sind sehr hoch und es ist nicht sicher, dass Sie Ihr Geld zurück bekommen.
  • Aus Erfahrung wissen wir, dass problematische Shops nicht auf Ihre Forderungen eingehen. Für die Rückforderung des Geldes über den Zahlungsdienstleister (siehe Schritt 2) ist es jedoch wichtig, dass Sie mit dem Shop Kontakt aufnehmen, da Sie in der Regel nachweisen müssen, dass Sie sich mit dem Shop in Verbindung gesetzt haben.

Schritt 2: Geld über Zahlungsdienstleister zurückfordern

  • Zahlung per Kreditkarte: Setzen Sie sich mit Ihrem Kreditkartenunternehmen in Verbindung und erklären Sie die Situation. Fragen Sie, ob eine Rückbuchung möglich ist. Geben Sie „Keine Warenlieferung“ oder „Lieferung gefälschter oder falscher Ware“ als Grund an. In vielen Fällen wird aus Servicegründen eine Rückbuchung („Chargeback“) durch das Kreditkartenunternehmen vorgenommen.
  • Zahlung über PayPal: Fordern Sie Ihr Geld über den PayPal-Käuferschutz zurück. Bevor Sie den Käuferschutz in Anspruch nehmen können, müssen Sie in Ihrem PayPal-Konto einen Konflikt mit dem Unternehmen gemeldet haben.
  • Zahlung über Klarna: Loggen Sie sich in das Kundenportal von Klarna ein. Wenn Sie sich für den Kauf auf Rechnung entschieden haben, setzen Sie die Zahlung aus und melden Sie das Problem. Bleiben Sie unnachgiebig, wenn Klarna weiterhin Geld verlangt. Wenn Sie von einem Inkassobüro gemahnt oder angeschrieben werden, lassen Sie die Mahnungen stoppen und teilen Sie mit, dass Sie die Zahlung verweigern. Hier finden Sie weitere Tipps, was Sie tun können, wenn Sie ein Problem mit Klarna haben.

Beratung & Hilfe

Für konkrete Beratungsanfragen wenden Sie sich bitte an die entsprechenden Stellen, die Watchlist Internet auf der Seite Beratung & Hilfe für Sie aufgelistet hat.

Quelle:

Watchlist Internet

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2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)