Betrugsmasche auf Facebook: Vorsicht vor Fake-Meldungen über vermisste Kinder
In den letzten Tagen haben sich auf Facebook erneut zahlreiche vermeintlich authentische Berichte über entführte Kinder verbreitet, die angeblich in Deutschland, Polen und in der Türkei vermisst werden.
Die Behauptung
Angeblich werden Kinder vermisst oder entführt. Um sich darüber informieren zu können, muss man auf einen Link klicken, um die ganze Information dazu lesen zu können.
Unser Fazit
Die Statusbeiträge sowie die Bilder der Kinder sind gefälscht. Klickt man auf den Link, dann muss man sich mit seinen Facebook-Nutzerdaten erneut anmelden. Es handelt sich dabei um einen Phishing-Betrug! Ziel der Betrüger ist es, Facebook-Konten zu übernehmen.
Fake-Meldungen über vermisste Kinder wie Emma, Emilia, Meryem oder Amelki, nur um einige Namen zu nennen, die aktuell angeblich vermisst oder entführt wurden.
In den sozialen Medien, insbesondere auf Facebook, tauchen immer wieder dubiose Fälle auf, die die Hilfsbereitschaft von Menschen ausnutzten. Es handelt sich dabei um gefälschte Nachrichten über angebliche entführte Kinder.
Die Vorgehensweise der Betrüger ist immer ähnlich: Sie verwenden Facebook-Konten, die selbst in diese Phishing-Falle getappt sind und veröffentlichen einen Hilferuf, in dem sie behaupten, dass ein Kind entführt wurde und bitten um Hilfe bei der Suche. Dazu nutzen sie oft emotionale und dramatische Bilder von echten Kindern, sowie eine packende Geschichte, um die Aufmerksamkeit und das Mitgefühl der Leser zu erregen. Die vermeintlich verzweifelten Eltern bitten darum, die Nachricht zu teilen, um die Suche nach dem vermissten Kind zu beschleunigen.
Achtung! Bei diesen Hilferufen handelt es sich um Betrug
Über solche Fake-Meldungen berichten wir bereits seit Jahren. Neu ist nun, dass es diese nicht mehr nur in deutscher, sondern auch türkischer und polnischer Sprache gibt.
Aktuell machen diese Meldungen die Runde auf Facebook:
Hinweis: Der Text ist meist ident. Was sich nur immer wieder ändert, ist der NAME, der ORT und das BILD des Kindes
Uns bereits bekannte Fake-Suchmeldungen / Statusbeiträge
Nutzer, die solche Statusbeiträge veröffentlichen, wurden, zu einer hohen Wahrscheinlichkeit, selbst Opfer einer Phishing-Falle und haben in Wirklichkeit keine Verbindung zum angeblich entführten Kind.
Was steckt hinter dem Link?
Hinter den Links in den gefälschten Nachrichten, Malware oder Phishing-Seiten, die darauf abzielen, persönliche Daten oder Zugangsdaten abzugreifen.
Möchte man sich den Beitrag ansehen, der angeblich die Entführung zeigt oder auf eine Vermisstenmeldung verweist, erscheint die Falle. Auf einer vermeintlichen Nachrichtenseite poppt ein Login-Fenster von Facebook auf:


Um die Vermisstenmeldung lesen zu können, müssen man sich dafür nochmals auf Facebook einloggen, obwohl man ja von Facebook aus, auf diese „Nachrichtenseite“ gelangt ist! Leider tappen an dieser Stelle sehr viele Nutzer immer wieder in die Falle, denn es handelt sich dabei um ein gefälschtes Login-Fenster, welches von Betrüger erstellt wurde.
Gibt man bei diesem seine Benutzerdaten ein, gehen diese an die Betrüger hinter der gefälschten Seite. Diese haben damit vollen Zugriff auf das Facebook-Konto.
Gefahren und Risiken eines übernommenen Facebook-Kontos
Solch ein von Betrügern übernommenes Facebook-Konto kann verschiedene Gefahren und Risiken sowohl für den betroffenen Nutzer als auch für dessen Freunde und Kontakte mit sich bringen. Zu den möglichen Gefahren gehören:
- Identitätsdiebstahl: Hacker können persönliche Informationen aus dem gehackten Konto verwenden, um sich als das Opfer auszugeben. Das kann zu Betrug, finanziellen Verlusten oder dem Missbrauch persönlicher Informationen führen.
- Phishing-Angriffe: Der Hacker kann das gehackte Konto nutzen, um Phishing-Nachrichten oder Links an Freunde und Kontakte zu senden. Diese können dazu verleitet werden, auf betrügerische Links zu klicken, ihre Zugangsdaten preiszugeben oder Malware herunterzuladen.
- Verbreitung von Malware: Gehackte Konten können dazu verwendet werden, schädliche Software oder Links zu verbreiten, die auf das Infizieren anderer Geräte abzielen.
- Erpressung: Hacker könnten Zugriff auf private Nachrichten, Fotos oder Videos erlangen und das Opfer erpressen, indem sie damit drohen, diese Informationen öffentlich zu machen.
- Rufschädigung: Gehackte Konten können genutzt werden, um beleidigende, unangemessene oder diffamierende Inhalte im Namen des Opfers zu veröffentlichen. Das kann zu sozialen, beruflichen oder rechtlichen Problemen führen.
- Missbrauch von Zahlungsinformationen: Wenn das Facebook-Konto mit Zahlungsmethoden verknüpft ist, z. B. für den Kauf von Spielen oder Anwendungen, könnten Hacker diese Informationen verwenden, um unbefugte Käufe zu tätigen.
- Verlust von Kontrolle und Zugang: Das Opfer kann den Zugang zu seinem Konto verlieren, was es schwierig machen kann, die Situation zu beheben oder den Schaden zu begrenzen. Der Hacker kann außerdem versuchen, auf andere Online-Konten zuzugreifen, indem er dieselben Anmeldedaten oder Passwörter verwendet.
Um sich vor solchen Betrügereien zu schützen, ist es wichtig, bei solchen Hilferufen stets wachsam zu sein und die Glaubwürdigkeit der Informationen zu überprüfen. Echte Vermisstenmeldungen werden in der Regel von der Polizei oder seriösen Medien veröffentlicht. Bei Zweifeln sollte man daher immer auf offiziellen Quellen nachschauen oder die Polizei kontaktieren, bevor man solche Nachrichten weiterverbreitet.
Fazit
- Diese Kinder, wie oben abgebildet, werden nicht vermisst oder wurden nicht entführt.
- Der Artikel sind ein reines Lockmittel, um an Facebook-Logindaten der Nutzer zu kommen.
- Sobald man den Artikel über Facebook aufruft, erscheint automatisch das tagesaktuelle Datum, damit das Ganze „aktuell“ wirkt.
- Die jeweiligen Städte Orte werden automatisch so angepasst, dass sie zu dem jeweiligen Nutzer passen, der dies postet. Damit signalisiert man, dass die vermeintliche Entführung in seiner Umgebung stattgefunden hat.
- Der Nutzer selbst, der diesen Beitrag veröffentlicht, macht dies nicht bewusst. Dies geschieht ebenfalls automatisiert, da der Nutzer selbst in die Falle getappt ist und sein Konto geknackt wurde.
- Nutzer, die in die Falle getappt sind, sollten schnellstmöglich ihr Facebook-Passwort ändern!
Weitere Hilfe bekommst du direkt auf Facebook unter: Gehackte und gefälschte Konten
Hinweis: Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.